Queen Latifah - Trav'lin Light

Release Titel

Veröffentlichungsdatum

Label

Pressetext / Beschreibung

Anfang Mitte der 90er gab es für mich nur zwei ernstzunehmende Ladies im Rapgame. Da war zum einen die Lady of Rage, die heute vollberuflich Mutter ist, und Queen Latifah, die spätestens mit "Order in the court" und dem darauf enthaltenen "Bananas" (ja Kids, dieser Track ist nicht von Sav & A) zeigte, dass sie ihren Mann stehen konnte. Seit geraumer Zeit aber wandelt die Queen neben Rap auf anderen musikalischen Pfaden. Seit ihrem, nach ihrem bürgerlichen Namen benannten, Dana Owans Album kommen ruhigere Töne von der, nun man muss wohl sagen, Ex-Rapperin. Wo es früher rough gehalten wurde, stimmt sie seit 2004 relaxte Töne zwischen Jazz und Soul an und diese Richtung wird auch auf "Trav'lin Light'" fortgeführt, wobei v.a. die Gesangsstimme der sonst so brachialen Rapperin zu überzeugen weiß. So hat Queen Latifah für "Trav'lin Light" keine neuen Songs geschrieben, sondern haucht Jazz- und Rockklassikern neues Leben ein. Bestes Beispiel ist hierbei "Georgi Rose" auf dem Stevie Wonder für Dana in die Mundharmonika bläst. Darüber hinaus hat Queen Latifah weitere big names des Jazzbusiness gewinnen können wie Jerry Hey (der bereits für Frank Sinatra tätig war) oder John Clayton, die sich für die Arrangements der Songs verantwortlich zeichnen und gewohnt hochwertige Kost abgeliefert haben.

So reichen Queen Latifah mal nur ein Piano und ein Bass um für Gänsehaut zu sorgen ("Trav'lin Light") und mal muss es des richtigen Grooves wegen eine funky Guitar und eine Trompete sein, wie auf dem Pointer Sisters-Cover "How Long". Am ehesten aus dem Radio kennen dürfte man noch "I'm not in Love" (10cc), dem Latifah ihren eigenen Stempel aufdrückt. Egal, ob sich Queen Latifah auf Bossa Nova-Pfaden ("I'm gonna live till I die", "Quiet Nights of Quiet Stars") bewegt oder im Big Band-Style jazzen lässt ("I love being here with you"), sie überzeugt auf jedem der 13 Songs, auch wenn der durchschnittliche Hiphop.de-Fan mit dem Sound wohl eher wenig anzufangen weiß.

Bewertung:
4,5 von 6
            
Fazit:
Ein Jazzalbum mit einer 4,5er Wertung? Ja meine Damen und Herren. Klar ist es kein "eigenes, neues" Material, aber es ist eine hochwertige Scheibe für Musikfans. Wer sich lediglich als Rapfan bezeichnet, darf "Trav'lin Light" im Regal stehen lassen.