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Pressetext / Beschreibung
Mit 'Junkies & Jogger' haben Million und Adi schon einen beachtlichen Wurf hingelegt. Mit allem was dazu gehört. Außer dem großen Geld. Den Grime haben sie diesbezüglich also nicht verloren und schöpfen auf dem Nachfolger ihr thematisches Repertoire wieder aus wie kaum jemand sonst. Deshalb haben die Düsseldorfer 'Edelasis' schon recht, wenn sie klar stellen, dass Schubladendenken bei ihnen völlig unangebracht ist – dafür verkörpern sie die ziemlich verschiedenen Styles und Inhalte einfach viel zu überzeugend. Eine Mischung aus Straßenrap, leichter Conciousness, Representertum und lässig hingerotzter Battle Attitüde frei nach dem 'Whiskey im Plastikbecher' Style. Das geht mal nett, mal zornig, mal verspielt und mal überdeutlich – aber was die beiden auch machen, sie bringen es on point.
Etwa wenn sie über ihre Zuneigung zu Gummipuppen auf 'Wahre Liebe' rappen oder als 'Highclass White Trash' die Polizei auf 'Heinz' zurechtstutzt, um dann schließlich wieder ernsthaftere Zeilen wie 'Man rappt nur darüber, dass andere Rapper nicht rappen könn’, ich rappe darüber, dass andere Länder nicht essen könn'' zu droppen, die das Frustpotential der Junks offenbaren. Das ist einiges, aber sicher nicht '0815'. Die Features, wenn ich mal Rap Schwergewicht und Host Jesen sowie einen auftrumpfenden mnemonic ausnehmen will, haben da einen recht schweren Stand.
Bei den Beats von Benz Reibach, Loggarizm, Der Partner und STI gibt es keinen Totalausfall, auch wenn einige Bomben nicht beim ersten Mal zünden wollen und ein paar Beats wie 'Alles dreht sich' etwas zu blass bleiben. Grandios ist aber beispielsweise 'Dreamin' mit Sam Kasam, der immer den schmalen Grad zwischen Ernsthaftigkeit und Ironie halten kann. Ebenfalls rot anstreichen sollte man sich den Titeltrack 'Junkies & Jogger 2' und 'Raus hier'. Und Der Neue Westen mit Melsche, Jesen und Flaze ist dank Tracks wie Seht!, 'Düsseldope' oder unglaublich smarten Zeilen wie 'Gott ist unser Bodyguard, wir sind die Neue Westen Gang' eine Crew, die man dringend im Auge behalten sollte. Was Adi dann noch solo bringen kann verleiht dem ganzen noch Tiefe und Schärfe, denn Zeilen wie 'Mein Look ist 1994 Adidas und Tarnjacke, so steh' ich an Hiphops Grab und halte meine Mahnwache' aus 'Es tut mir leid' brennen sich einfach ein. Zu der Kategorie gehören sicherlich auch 'Saurer Regen' oder 'Roter Schnee'. Ganz großes Kino.
Was bei manchen Songs etwas hölzern klingt sind die Hooks, aber das ist bei diesem Endprodukt nicht mehr wirklich von Belang, denn auch wenn es jetzt pathetisch klingt: Millionadi – Das ist Rap mit dem Ear to the street und den Hand an den Sternen. Also meine wirklich gut gemeinte Empfehlung: Reinhören 'Und dann…Boom!'
Bewertung:
5 von 6
Fazit:
Millionadi werden zu einem festen Begriff – nicht zuletzt aufgrund diverser Freestyle Titel. Jetzt haben sie aber noch ordentlich gefeilt, trainiert und sind besser denn je wieder am Start. Mit 'Junkies & Jogger 2' sind sie weiter on the run. Auf dem Weg zu einem Platz der ihnen zusteht – irgendwo 'Über den Wolken', ganz weit oben.
Etwa wenn sie über ihre Zuneigung zu Gummipuppen auf 'Wahre Liebe' rappen oder als 'Highclass White Trash' die Polizei auf 'Heinz' zurechtstutzt, um dann schließlich wieder ernsthaftere Zeilen wie 'Man rappt nur darüber, dass andere Rapper nicht rappen könn’, ich rappe darüber, dass andere Länder nicht essen könn'' zu droppen, die das Frustpotential der Junks offenbaren. Das ist einiges, aber sicher nicht '0815'. Die Features, wenn ich mal Rap Schwergewicht und Host Jesen sowie einen auftrumpfenden mnemonic ausnehmen will, haben da einen recht schweren Stand.
Bei den Beats von Benz Reibach, Loggarizm, Der Partner und STI gibt es keinen Totalausfall, auch wenn einige Bomben nicht beim ersten Mal zünden wollen und ein paar Beats wie 'Alles dreht sich' etwas zu blass bleiben. Grandios ist aber beispielsweise 'Dreamin' mit Sam Kasam, der immer den schmalen Grad zwischen Ernsthaftigkeit und Ironie halten kann. Ebenfalls rot anstreichen sollte man sich den Titeltrack 'Junkies & Jogger 2' und 'Raus hier'. Und Der Neue Westen mit Melsche, Jesen und Flaze ist dank Tracks wie Seht!, 'Düsseldope' oder unglaublich smarten Zeilen wie 'Gott ist unser Bodyguard, wir sind die Neue Westen Gang' eine Crew, die man dringend im Auge behalten sollte. Was Adi dann noch solo bringen kann verleiht dem ganzen noch Tiefe und Schärfe, denn Zeilen wie 'Mein Look ist 1994 Adidas und Tarnjacke, so steh' ich an Hiphops Grab und halte meine Mahnwache' aus 'Es tut mir leid' brennen sich einfach ein. Zu der Kategorie gehören sicherlich auch 'Saurer Regen' oder 'Roter Schnee'. Ganz großes Kino.
Was bei manchen Songs etwas hölzern klingt sind die Hooks, aber das ist bei diesem Endprodukt nicht mehr wirklich von Belang, denn auch wenn es jetzt pathetisch klingt: Millionadi – Das ist Rap mit dem Ear to the street und den Hand an den Sternen. Also meine wirklich gut gemeinte Empfehlung: Reinhören 'Und dann…Boom!'
Bewertung:
5 von 6
Fazit:
Millionadi werden zu einem festen Begriff – nicht zuletzt aufgrund diverser Freestyle Titel. Jetzt haben sie aber noch ordentlich gefeilt, trainiert und sind besser denn je wieder am Start. Mit 'Junkies & Jogger 2' sind sie weiter on the run. Auf dem Weg zu einem Platz der ihnen zusteht – irgendwo 'Über den Wolken', ganz weit oben.
