Manuellsen - Insallah

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Pressetext / Beschreibung

Mit dem "Hoodalbum" war Manuellsen der Erste, der einem Release den Namen eines immer wichtiger erscheinenden Tonträger-Genres gab. Zu viel Exclusive-Material für ein Mixtape und zu viele Remixe auf bekannten Beats für ein Album. Das "Hoodalbum" definierte, dank Manuellsen und den zahlreichen Gästen, maßgeblich dieses Genre für den deutschen Markt. Ob er mit seinem Soloalbum "Insallah" nun ähnliche Akzente setzen kann, bleibt zu beantworten.

Im Skit zu Beginn des Albums arbeiten "Stavros&Ali" noch einmal den Hype um das "Hoodalbum" und die Zeit zwischen "Hoodalbum" und "Insallah" auf. Mit dem aus übergroßen Vocal-Chor-Sample und regierenden Gitarrenriffs bestehenden Brett "True Stories" nimmt Manuellsen nochmal Bezug auf die Vergangenheit, bietet jedoch auch einen Einblick in die Gegenwart. Die Singleauskopplung "Meine Zeit" knüpft genau hier an und representiert den Anspruch, den Manuell mit seinem Album verfolgt.

Nach dem Opening folgt mit "Hoodmoney" eine klassische Blockhymne. Ebenfalls für die Hood bestimmt ist "I Represent", dass jedoch straight Mülheim gewidmet ist, was durchaus hervorzuheben ist, da Manuell nach dem Signing bei den Hamburgern von Deluxe keineswegs den Kontakt zur Heimat verloren hat.

Hatte Manuellsen mit "Geteiltes Leid" feat. Pal One schon sein Talent für tiefgründige Texte bewiesen, kann er diese Fähigkeit mit den Tracks "Das Leben Ist Ein Knast" und "Kids Werden Stoned" wieder eindrucksvoll manifestieren. Positiv überraschen können auf "Das Leben Ist Ein Knast" auch die Essener KC Rebell und PA Sports, die eher für ihre Battle-Texte bekannt sind. Nachdenkliche Töne stimmt Manuellsen ebenfalls bei den Lovesongs "Du" feat. Valezka und "R.E.S.P.E.C.T." feat. Samy Deluxe an.

Was die technischen Skills angeht sticht "Was Wisst Ihr Von?" klar heraus. Manuellsen haut hier kaum legale double- und triple-time Parts raus, wobei Snaga&Pillath den Track mit ihren bekannten Spitter-Qualitäten perfekt abrunden. Sowohl mit dem Crunk-Track "Stomp" als auch mit "Goonmusic" hat Manuellsen zwei gute Clubjoints abgeliefert, die man vielleicht lieber einzeln und nicht direkt hintereinander auf dem Album hätte platzieren können.

Den Abschluss des Albums bildet das Braheem Feature "Ruhrpott Love". Gesangstechnisch ist an dem Track nicht viel auszusetzen, jedoch wird er dem ein oder anderen Hörer - um mal eine Floskel aus Übersee zu verwenden - "too cheesy" vorkommen.
    
Punkte:    
5 von 6
    
Fazit:
Die Tranformation zum Album-Medium hat Manuellsen meiner Meinung nach perfekt gemeistert. Vor allem die deepen Tracks haben mich sehr positiv überrascht. Geholfen haben Manuellsen sicherlich auch die mehr als hochwertigen Produktionen von Leuten wie Brisk Fingaz, Phrequincy, Samy Deluxe, Don Tone, Sti oder Fab Rider.