Kool DJ GQ - Birth Of Kool

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Eine derartige Vielfalt wie Kool DJ GQ auf seinem Album 'Birth Of Kool' an Artists versammelt hat, braucht seine Zeit. Etwas über zwei Jahre hat der Entstehungsprozess zur Produzenten-LP gedauert. Lang genug, um aus einem einfachen Silberling ein einzigartiges Schmuckstück zu machen. Plastik oder Platin - das erfahrt ihr in dieser Review.

Wer außer Curse würde sich besser eignen, um die Platte seines offiziellen Tour DJs zu eröffnen? "Rock" verrät schon vom Titel her, dass hier richtig der Punk abgeht. Rabiater Gitarren-Riff-Beat zusammen mit Curse' überdurchschnittlich gutem Flow machen gleich den Einstieg zum Highlight. Vor allem das erste Viertel der "Birth Of Kool" CD ist von energiegeladenen und sogar clubtauglichen Tracks eingenommen. "Yeah", auf dem Tefla & Jaleel und Sentence ihre Skills zum Besten geben, ist zwar simpel gestrickt, dennoch eine absolute Clubhymne, zugeschnitten von und auf GQ. "Nicht So" von Kool Savas und Ercandize stellt dagegen eher einen Representer dar, der durch amüsante Rhymes klargeht, dessen Beat asiatisch angehaucht ist und leider etwas zu dünn klingt.

Es grenzt fast schon an ein Wunder, was sich bei "Das verbotene Z-Wort" offenbart. Irgendwie hat es GQ geschafft, den verschollen geglaubten Dendemann ans Mic zu zerren und einen ganzen Track aus ihm rauszuquetschen. Was dabei entstand hört sich typisch relaxed und wortspiellastig an. Besonders erwähnenswert auch das perfekt gewählte Sample in der Hook. Den ersten deepen Track findet man mit "Keine Angst", das von Nosliw auf Reggaepfade und von Aphroe auf die Rapschiene gelenkt wird. Was dabei rauskommt ist ein sehr poppiger Reggaetune mit Message. Schwer verdaubare Kost ist auf jeden Fall "Ganz Egal", vor allem wegen Pal Ones gewohnt ehrlicher Reime. Multitalent Jonesmann veredelt den Track dann noch eben mit einer genauso ehrlichen Strophe und einer wunderbaren Gesangshook.

Auf "Between The Line" beschwört Rasul alte Square One Tage und gibt gleich zu Beginn des Stückes bekannt: "All I want is to rap". Wenn dabei ein Track wie dieser entsteht, wird ihm das wohl keiner so schnell verbieten wollen. Mein persönliches Highlight auf "Birth Of Kool" ist jedoch "Prioritäten", das von einem souligen Beat umgeben ist. Sieben/Treyer sind vielleicht nicht die allerbesten Rapper, was den Flow angeht, doch die Aussage und vor allem der hohe Identifikationsfaktor machen alle Zweifel nichtig was Zeilen wie "Sieh mich total gerädert müde aus dem Bett steigen/ Im Spiegel den Schweinehund aus dem Gesicht schneiden/ Wo ist der Typ der Nächte lang geschrieben hat/ Fragen über die er schon so lange geschwiegen hat" verdeutlichen.

Wirkliche Schwachpunkte sucht man auf dem Produzentenalbum lange und fast schon vergeblich. Höchstens das schwächelnde "Volksmusik" von Olli Banjo, das aber reine Geschmackssache ist, würde ich als kleinen Tiefpunkt bezeichnen. Vom Ami-Feature mit Grand Agent hätte ich auch einen Tick mehr Innovation erwartet, rein beattechnisch kann man auf "Leap And The Net Will Appear" Kool DJ GQ jedoch keinen Vorwurf machen.

Bewertung:
5 von 6
    
Fazit:
Koole Beats, koole Artists, koole Raps. Das ist das Fazit, was sich schon kurz nach dem ersten Hördurchgang von "Birth Of Kool" erschließt. Qualitativ ähnlich wie J-Luvs "Threeshot" Projekt mausert sich die Platte zu einem absoluten Geheimtipp. Ob sich bei diesem Produzentenalbum auch der kommerzielle Erfolg zeigt, bleibt abzuwarten. Kool GQ wäre es definitiv zu gönnen.