Kon & Amir - The Kings Of Diggin'

Artist

Release Titel

Veröffentlichungsdatum

Label

Pressetext / Beschreibung

Cratediggin' ist nach wie vor noch die beste Möglichkeit für Produzenten an guten Sound zu kommen. Natürlich ist ein guter Synthiebeat nicht zu verachten, aber Sampling ist eben auch 2006 nicht überholt oder gar altbacken. Dabei sollte, alle Realkeeper und alte Hasen skandieren es seit Jahren, Cratediggin' zum offiziellen fünften Element ernannt werden. Während sich früher v.a. DJs mit dem Cratediggin' beschäftigten, um auf diese Weise an die freshesten Breaks zu kommen, sind es heute vornehmlich Produzenten, die auf diese Weise an bisher ungenutztes musikalisches Erbe gelangen möchten. Die selbsternannten "Kings of Diggin'" sind nun Kon & Amir sowie DJ Muro, die auf der vorliegenden Doppel-CD ordentlich gewühlt haben müssen. Über 60 Songs haben die drei aus verstaubten Regalen befreit und bescheren dem Funk-, Soul- und Jazzsound einen zweiten Frühling. Dabei finden sich vornehmlich unbekannte Perlen wie z.B. der Funktune "Babalonia" (Ricardo Marrero), das soulige "Dazz" (Soul Dazz Band), das von einem Barpiano getragene "Simbi" (Henri Pierre Noel) das soulige und unter die Haut gehende "Take me with you" (Tyrone and Carr) oder auch "A Vida" (Unico Black), bei dem deutlich wird, dass Kon & Amir nicht nur amerikanische Crates durchforstet haben. Ganze 17 Songs finden sich auf der ersten CD, die von Kon & Amir mehr als sauber zusammengestellt und auch gemixt wurde.

Für die zweite CD zeichnet sich der Japaner DJ Muro verantwortlich, der nicht minder seinen Kopf in Plattenkisten hat versinken lassen. Bei einer Sammlung von über 100.000 Stück auch nicht schwer! Dabei geht es bei DJ Muro ebenfalls nicht minder funklastig zur Sache, wie bei seinen o.g. Kollegen. Schon der Opener mit seinem dezenten Latineinfluß " Moon People" (Hippy Skippe Moon Strut ) zündet ein perfektes Feuerwerk, welches auch die restlichen 43 (!!!) Tunes über nicht verlöschen möchte. In einem atemberaubenden Tempo wechseln hier die Tunes und Sounds ohne, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt nicht natürlich klingen würde. So präsentieren sich DJ Muros Funkbreaks über die komplette Laufzeit hinweg als ein großer Song, der förmlich zu leben scheint. Das man darüber hinaus kaum einen der Acts kennt, stört nicht im mindesten - im Gegenteil. Befreit vom Staub der Zeit, klingt das hier gebotene immer noch nach purem Fire - also "Viva la Raza".

Bewertung:
4,5 von 6           

Fazit:
Funkliebhaber greifen hier zu, denn die "Kings of Diggin'" haben nicht gespart und unglaubliches Material aus den staubigen Kisten befreit. Erst einmal ans Tageslicht befördert fängt der Sound wieder an zu Atmen und will gehört werden. Wer sich überlegt neues Samplefutter für anstehende Produktionen zu besorgen, sollte hier ebenfalls reinhören.