Kobra - Deutschland Ist Krank

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Nach einem kritikreichen Ausflug in die High Society ist Kobra wieder am Boden angekommen und das ist nicht mal böse gemeint. So statet Kobra selbst: "ich war ganz unten, fast verschwunden" nur um zu erkennen, dass Freundschaft mehr zählt als Erfolg, wobei letzterer nicht aus den Augen verloren werden darf ("Lichter"). Überhaupt kehrt Kobra mit diesem Album dahin zurück, wo wir ihn die ganze Zeit gerne gehabt hätten und ja, diese Street-CD entschuldigt den Dipsetausflug mit Smexer. So ist "Deutschland ist krank" statt mit platten Attitüden mit Ansagen vollgestopft und das richtet sich v.a. an, der Titel legt es nahe, unser krankes Land ("Deutschland - kuck dich an, du bist krank. Du bist HIV positiv, du hast AIDS, du hast Syphilis, Krebs, du hast die Grätze"). Das geht los mit der Kobraversion unserer "Nationalhymne", dem pumpenden Titeltrack, der über die betrunkene Jugend, die spießige Altersgesellschaft bis hin zur misslungenen Rechtschreibreform Themen verarbeitet die wirklich jeden interessieren sollten, bis hin zur "türkischen Schelle" "Deutschland, Deutschland".

So fackelt Kobra gleich mehrfach den Staat ab (wie z.B. bei "Deutschland brennt" das dank dem Djorkaeffbeat wirklich Napalm legt), fragt sich sehr relaxt und nachdenklich, ob er den nächsten Tag übersteht ("Ich frag mich nicht") und richtet seine Ansagen auch in guter alter Battlemanier an alle, die seine Styles hören wollen, denn Kobras Gegner haben "nix drauf wie ne Pizza Margeritha" ("Wer von Euch hätte so was erwartet") oder fühlt sich wie Edward mit den Scheerenhänden, weil die Leute sein Talent nicht erkennen [wollen] ("Alarm Alarm"). Letzteres sollte nach diesem Streettape auch dem letzten klar sein. Genau aus diesem Grund sind auch "Wise Guys" (mit Labelkollege Sentino) und "Dies ist Rap" (mit Ercandize) eine wahre Freude, zumal Kobra hier definitiv auf der Höhe seiner Gäste ist.

Bewertung:
4,5 von 6
    
Fazit:
Kobra ist back und erstmal unterstreiche ich den Umstand, dass er zu reif geworden ist für das weggelassene "Kid". Die Beatfabrik war gestern, High Society ist vergessen und es darf sich wieder auf sein kommendes Album gefreut werden. Um es mit Kobras Worten zu sagen: "Das ist ein hoher Gipfel, ich bin gerade dabei hochzuklettern / sieh mich an ich muss kämpfen denn ich glaub an etwas / und es stimmt ich bin wirklich unfassbar […] / ich hab jetzt freie Sicht wie durch geputzte Scheiben..." ("Es ist so anders").