Kaisaschnitt - Untergrundsampla Nr. 2

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Pressetext / Beschreibung

Kaisaschnitt hat sich stets weiterentwickelt. Von Projekt zu Projekt wurden Produktionen, Raps und Texte der Vorgänger getoppt. Bis heute lässt sich eine beeindruckende Entwicklung beobachten. Temporäre Höhepunkt war sein letztes Album "Stacheldrahtmörda", doch nicht lange sollten die Hörer auf neuen Output warten müssen. So steht (nach geringer - artworkbedingten Verzögerung) seit Kurzem der zweite Splater Connection "Untergrundsampla" in den Regalen. Wer den ersten Teil oder andere Demonenpark-/ Kaisa-Projekte kennt, der weiss was ihn hier erwartet. Allen anderen sei gesagt, dass diese Compilation eine Mischung aus düsteren Beats, eigenwilligen Raps und Texten der härteren - wenn auch fantasievolleren - Art ist. Leider wird gleich zu Beginn klar, dass die alte Archillesverse (der Sound) noch immer nicht vollständig geheilt wurde. Zwar ist der Klang der CD nicht mit dem alter Kaisaschnitt-CDs vergleichbar, dennoch hört man einfach, dass die CD mindestens zehn Prozent besser wäre, wenn man das Teil ordentlich gemastert hätte.

Ungeachtet dessen, findet man hier einige Kracher, wie zum Beispiel gleich im dritten Track "Telefon" (von Skinny Al, Kaisaschnitt, Cino Ambargo und Ghost). Der unglaublich monotone Beat und hypnotische Refrain formen eine Atmosphäre, welche - in entsprechendem Ambiente - zu einem tranceartigen Zustand führt. Ungemein lethargische Samples treffen auf Uptempo-Drums und Splatter-Lyrics. Man muss jedoch sagen, dass bereits hier aus zu machen ist, was sich durch die ganze CD zieht: so sind die Raps von Demonenpark und Kaisaschnitt zwar sehr gut und gehen schnell in's Ohr, doch fällt der Rest der Vertretenen im Vergleich stark ab. Zwar gibt es Ausnahmen, wie den Gesang von Khalif (gleich im Intro, welches übrigens auch sehr interessant ist) oder die guten Raps von GPC in "Stürme den Club", doch fehlt mir oft die Individualität, welche die Lieder zu etwas besonderem machte.
Etwas "besonderes" ist zum Beispiel das Outro, in welchem sich die BC-Fraktion in Form von MC Basstard, Frauenarzt und Hägar die Ehre gibt. Ein wirklich grandioser Abschluss für diesen Sampler.
Wer sich davon überzeugen will, wie gut hier teilweise gerappt wird, der sollte sich auf jeden Fall "Demonisch" von Demonenpark und Don Deamon anhören. Double Time-Raps auf höchstem Level und vergleichbarem Wiedererkennungswert vereinen sich mit einem Beat, der sehr fiepsend und energetisch daherkommt. Neben "Telefon" mein absoluter Anspieltip.

Abschliessend sei noch gesagt, dass sich die Wertung von 3,0 nicht (ausschliesslich) auf die Qualität des Inhaltes, sondern viel mehr auf dessen Subjektivität bezieht. Nicht jeder kann etwas mit "Selbstmörderflows" oder Splatter-Texten anfangen. Nicht jedem gefällt dieser düstere Vibe - hiervon wird eher eine kleine, erlesene Hörerschaft angesprochen.

Bewertung:
3 von 6

Fazit:
Der "Untergrundsampla Nr. 2" kann mich nur bedingt befriedigen. Zwar sind Kaisas Parts, wie auch die von Demonenpark sehr gut und zeigen eine deutliche Entwicklung auf, dennoch ist es so, dass der Rest der Vertretenen hier nur schwer mithalten kann. Einige Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch der Sound - das alte, leidige Thema - hätte definitiv besser an den Mann gebracht werden können. So klingt die CD auf einer guten Anlage einfach nicht so gut, wie sie es könnte. Alles in allem lässt der Sampler jedoch einiges für das Hassmonstas-Album erwarten - wer sich davon in auditiver Form überzeugen möchte, sollte sich den Hiphop.de Exclusive im Rahmen unseres Specials anhören.