Hoyo Colorao - Next Level

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Pressetext / Beschreibung


Hiphop und Hamburg gehören wohl unzweifelhaft zusammen, spätestens seit die Gruppen wie die Beginner oder Dynamite Deluxe einen wahren Rap-Hype in Deutschland auslösten. In den Folgejahren wurde es aber, mit einigen Unterbrechungen, wieder ein wenig stiller. Jetzt stehen potentielle Nachfolger in den Startlöchern. Dabei gibt es kein Zweifel - die Nachwuchs-Rap Generation Hamburgs hat einige Hochkaräter in der Hinterhand, wie zum Beispiel Paolo 77 aka Paolo Magic, Patrick mit Absicht oder den Teamsportler S-Mode.

Vielseitig ist die Hamburger Musikwelt ebenfalls, denn neben dem obligatorischen Rap finden sich auch Soul- oder sogar Dancehall Tracks. Grund sich zu freuen? Auf jeden Fall, aber gesunde Skepsis ist ebenfalls angesagt, denn nicht alle erledigen ihre Aufgaben so gut, wie Paolo Magic auf seinem Einstiegsburner 'Paolo 666' oder Newcomer Patrick mit Absicht auf 'P zu dem A'. Als Schwachpunkt erweist sich Maskoe, der auf seinem 'Ihr seid Lappen' wieder gegen Crews wettert gegen die er nicht den Hauch einer Chance hat. Sensai Myagie’s Dancehall Ausflug 'Watch it' ist auch eher etwas für eingefleischtere Dancehall Fans und Censo’s 'Geschichten die das Leben schreibt' hat zwar durchaus Storyteller Anspruch, aber einen zu uninspirierten, müden Sound und teilweise raptechnische Schwächen.

Die Headliners heben dann wieder die Niveau-Latte und zeigen mit 'W.I.N.N.E.R.' warum sie sogar Samy Deluxe für sich gewinnen konnten. 'Grosses Kino' kommt auch von der Hoheluftbrücke Crew und S-Mode droppt seine Zeilen in entspannter Manier auf H-Peh’s 'Womit hab ich das verdient'. Einen würdigen Abschluss bildet da HowieDo und DJ Meru’s Track 'Es ist soweit'. Dazwischen gibt es noch erfreuliche Erscheinungen, wie zum Beispiel Nneka’s Soul- und R’n’B Symbiose 'Love' oder den Track 'Es ist Zeit' von JMO und Haak MC, aber eben auch jede Menge Leerlauf.

Über die Bezeichnung 'Next Level' kann man sicher streiten, ein Schritt in die richtige Richtung ist es für die neue Garde Hamburger Rapper aber mit Sicherheit. Die Qualitätsunterschiede sind unüberhörbar und so wird sich in den nächsten Jahren wohl zeigen wer wirklich zu den Flashern gehört und wer das Mic lieber an den Nagel hängen sollte.

Bewertung:
4 von 6

Fazit:
Die Hamburger Next Generation vereint sich auf einer Platte. Dass hier viel Qualität und Potential geboten wird, kann man genauso wenig bestreiten wie die Tatsache, dass einige ihre Berufung als Rapper noch mal überdenken sollten. Trotzdem ein erfeuliches Werk und eine Inventur der Hamburger Hiphop Landschaft.