Vorweg sei eines gesagt: "Du" war für mich (nach "Ich komm' zu Dir") das überragende Lied auf "Drei". Ein Liebeslied, welches doch so bittere Gefühle hinterlässt. Gleich die ersten Takte liessen den Atem verstocken, die Gänsehaut aufkommen. Cassandras wunderschöner Gesang wird nur von einem dezenten Klavier untermalt und Moses hat einen Text geschrieben, der so voll bildhafter Sprache ist, dass man wahrlich ein Gemälde zu hören glaubt. Eigentlich könnte man die Review an dieser Stelle schon schliessen. Könnte man. Ich werde es jedoch nicht. Schon alleine, weil man den Machern dieser Musik mehr Eingang auf dieses Stück Seele schuldig ist. Denn das ist es - Seele. Wer immer einmal liebte - symbiotisch liebte - der wird dieses Lied so ungemein fühlen. Wer einen Menschen so sehr liebte, dass er sich selbst für ihn aufgab - der wird bittere Tränen fallen lassen, wenn er Zeilen wie "Mir fehlt die Sprache um Dir zu sagen, was Du mir bist und so weiter und so fort. Und je mehr ich das begreife, desto grösser wird der Drang, Dir zu erklären, dass ich bezweifle, dass ich Dich je entbehren kann..." hört. Eigentlich wäre dieses Meisterstück an Poesie es wert, hier in voller Länger zitiert zu werden. Doch ich denke, dass alleine dieses Exzerpt eine deutliche Sprache sprechen dürfte.

Auf der Maxi sind - neben der Originalversion - noch neunzehn andere Lieder und zwei Videos enthalten. Leider verfügt die Promo, welche mir vorliegt, nur über die Originalversion, den "Director's Beat Edit" - welchen ich ehrlich gesagt unsagbar schlecht finde, da er die Atmosphäre dieses Liedes vollkommen zerstört - und den "Onyuru Remix", der sehr tief, sehr atmosphärisch, sehr organisch klingt. Doch an die Originalversion vermag nichts heran zu kommen.
Die minimalistische Produktion brilliert auf eine Art und Weise, welche einfach niemanden kalt lassen kann. Selbst wer derlei Musik nicht "mag", wird hiervon berührt - dessen bin ich mir sicher.

Bewertung:
5 von 6
    
Fazit:
Es ist ein wirklich gewagter Schritt, dieses Lied auszukoppeln - rein wirtschaftlich betrachtet. Doch wenn die MTViva Hörerschaft auch nur annähernd das fühlt, was sie wohl bei "Haltet die Welt an" fühlte, dann wird dieses Lied um einiges erfolgreicher. Wünschenswert wäre es, da dieser Song viel mehr vermittelt, viel mehr die Seele berührt, viel mehr Liebe ist, als "normale" Worte ein zu fangen wissen. "Seelenmusik" und das nicht nur, weil man Glashaus gerne als "Soul" kategorisier