David Battle - Mixtape Nr. 1

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Pressetext / Beschreibung

Die Crew Battlerapp hat mit einer EP und dem Album Epo$", sowie diversen Features und Samplerbeiträgen im Untergrund seit 2001 stetig für Aufsehen gesorgt. Nun war es für einen Teil der Crew Zeit, solo seine Pfade zu ziehen - und zwar für David Battle. Auf seinem "Mixtape Nr. 1" zeigt er zweierlei: erstens, dass Battlerapp noch immer für ein paar der krassesten Double Times des Landes steht und zweitens, seine Affinität für Crunk Rap. Die (Ami-)Beats stellen eine Mischung aus soulfullen NYC-Beats, harten Strassenbrechern, Crunk-Instrumentals und ruhigeren R'n'B-Tönen dar. Eines bleibt jedoch immer bestehen: Davids grundsolider und unerschütterlich wirkender Flow. Selten hat man einen deutschen Rapper so souverain und deutlich auf doppelter Geschwindigkeit rappen gehört, ohne das es peinlich oder angestrengt klang. Das Paradebeispiel hierfür stellt "Gute Nacht" dar, in welchem David über einen Twista-Beat so rappt, dass man erst garkeine Vergleiche zum Original ziehen möchte, weil das ganze einfach perfekt reingeht. Auch wenn man mit Fred in "Mic und ich" in R'n'B-Gefilde vorstösst, mutet das ganze kein bisschen aufgesetzt an, sondern in sich stimmig - wenn man auch sagen muss, dass das Thema der Musik als einzige Liebe ein wenig abgedroschen ist.

Von den lichten Momenten hin zum anderen extrem: den Crunk-Tracks. Eigentlich klingt Davids Stimme sehr geeignet für eben jenes Genre - liesse er ihr mit der nötigen Energie auch den Raum für eben diesen "Crunk-Vibe". Stattdessen klingt es oft verhalten und ein wenig selbst limitierend. So verkommt "Raste aus" zum Strohfeuer welches ein Flächenbrand hätte werden können. Generell merkt man, dass Herr Battle auf auf Soulsamples basierenden Beats eine viel bessere Figur macht, als er es auf Südstaateninstrumentals je tun könnte - Ausnahmen wie "Du kannst nix machen" (in welchem er einen Nappy Roots-Beat beglückt) bestätigen die Regel.

Bewertung:
3,5 von 6
        

Fazit:
Abschliessend bleibt zu sagen, dass das Tape definitiv hätte besser werden können, wenn die Crunk-Tracks nicht so stark abgefallen wären. Irgendwie klingen jene nämlich so, als hätte man nicht brüllen dürfen, da man nachts in einem Wohnhaus aufgenommen hat und niemanden aufwecken wollte. Die Double Time-Raps sitzen on point und auch die Texte pendeln zwischen lustig und amusant, bis hin zu nachvollziehbar und wohl vertraut. Alles in allem besteht also akutes Verbesserungspotenzial. Somit darf man auf weitere Soloprojekte des jungen Berliners gespannt sein.