Trotz Verurteilung: Sprayende Rentnerin malt weiter gegen Rechts

Die 70 Jahre alte Rentnerin Irmela Mensah-Schramm kämpft mit allen ihr verfügbaren Mitteln gegen rechtes Gedankengut, auch mit der Spraydose.

Seit Jahren übermalt sie rassistische Hetze, wo sie sie sieht, reißt Nazi-Aufkleber ab und will damit auch weitermachen – nicht nur in Deutschland.

Für ihr Engagement wurde die Frau bereits mit der Bundesverdienstmedaille sowie dem Göttinger Friedenspreis ausgezeichnet. Jetzt droht ihr eine Geldstrafe von 1800 Euro.

Denn sie hat mit einer pinkfarbenen Sprühdose den Schriftzug "Merkel muß weg [sic]" übermalt, daraus "Merke! Hass weg!" gemacht und sich dabei erwischen lassen.

Sie wurde schuldig gesprochen, erhielt aber nur eine Verwarnung und muss die Geldstrafe vorerst nicht bezahlen. Sie soll nur fällig werden, wenn sich Irmela Mensah-Schramm innerhalb eine Jahres wieder etwas zu Schulden kommen lässt.

Wovon sich die rüstige Rentnerin allerdings äußerst unbeeindruckt zeigt: Sie gab vor Gericht an, insgesamt schon mehr als 75.000 Hassslogans im öffentlichen Raum überschrieben zu haben und plant, ihre Arbeit fortzusetzen.

Auch wenn die Staatsanwältin offenbar der Meinung ist, dass das Tun von Irmela Mensah-Schramm keine Vorbildfunktion hat:

Graffiti ist das beste Mittel gegen Hakenkreuz-Schmierereien

In den ersten drei Monaten dieses Jahres ist die Zahl rassistischer Attacken auf Wohnheime und Asylsuchende auf den höchsten Wert gestiegen, der jemals in einem vergleichbaren Zeitraum gemessen wurde:Laut der Bundesregierung gab es von Januar bis März 347 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte, bei denen 40 Menschen verletzt wurden.

Ein Interview mit der Rentnerin und diverse Bilder findest du hier:

„Notfalls gehe ich ins Gefängnis"

Die Zehlendorfer Rentnerin Irmela Mensah-Schramm hat in den vergangenen 30 Jahren etwa 130.000 Nazi-Sprüche und rechte Parolen übermalt oder übersprüht. Dafür wurde sie mit der Bundesverdienstmedaille und vielen anderen Auszeichnungen geehrt. Jetzt allerdings hielt das Amtsgericht Tiergarten die engagierte 70-Jährige der Sachbeschädigung für schuldig und verwarnte sie: Für den Fall einer Wiederholung während einer Bewährungsfrist von einem Jahr droht ihr eine Geldstrafe von 1800 Euro.

Irmela Mensah-Schramm : 70-Jährige will trotz Verurteilung weiter gegen Nazis sprayen

Sie reißt seit 30 Jahren Naziaufkleber von Laternen und Mauern, übersprüht rechte Parolen mit Farbe und hat das Ausstellungsprojekt „Hass vernichtet" ins Leben gerufen. Für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus ist Irmela Mensah-Schramm mehrfach ausgezeichnet worden - darunter mit der Bundesverdienstmedaille und dem Göttinger ...

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