"Eminem-Rave" in englischer Kathedrale löst Proteste aus

Christen in England sind in Aufruhr: Wie die New York Post berichtet, protestieren derzeit einige Gläubige gegen ein ausverkauftes Event in der Canterbury Kathedrale in London. Dabei soll es sich laut den Christen um einen "mit Alkohol befeuerten Eminem-Rave" handeln.

Englische Christen protestieren gegen "Eminem-Rave"

Bei dem Event handelt es sich um eine sogenannte Silent Disco, in welcher die Partygänger*innen statt durch laute Musikanlagen die gespielte Musik über Kopfhörer hören. Musikalisch ist dabei eigentlich nicht nur Eminem eingeplant, da es sich um eine 90er-Jahre-Party handelt. Die gläubigen Gegner des Events haben sich in ihren Beschwerden jedoch ziemlich auf den "Without Me"-Rapper eingeschossen.

Dr. Cajetan Skowronski, die führende Person hinter den Protesten gegen den "Eminem-Rave", möchte sich zusammen mit 30 anderen Gegnern der Silent Disco am Donnerstag vor der Kathedrale gegen das Event versammeln. Zuvor hat er ohne Erfolg dem Dekan der Canterbuy Cathedral seine Bedenken bezüglich des Disco-Events dargelegt:

"Obwohl er unser Recht auf Protest respektiert, hat der Dekan unsere Petition abgelehnt, da wir eine extreme Minderheit seien – dafür, dass wir keinen mit Alkohol befeuerten Rave zu der Musik von Eminem in Gottes Haus wollen."

Discos und Partys seien "absolut in Ordnung", aber keine andere Religion würde auch nur darüber nachdenken, ein Event in einem heiligen Gebäude stattfinden zu lassen, so Dr. Skowronski. Die Silent Disco sorge dafür, dass Menschen die Ansicht hätten, dass Christen "ihren Glauben nicht ernst nehmen".

David Monteith, der Dekan von Canterbury, hingegen verspricht, dass der "Eminem-Rave" "angemessen und respektvoll gegenüber der Kathedrale" sein werde. Kathedralen seien schon immer Teil des gesellschaftlichen Lebens gewesen, auch außerhalb ihrer Funktion als Kirche. Außerdem erhofft man sich durch Events dieser Art, mehr junge Leute zu erreichen. Die Canterbury Cathedral bekomme dadurch zudem dringend benötigte finanzielle Einnahmen, um die Erhaltung des Gebäudes gewährleisten zu können.

Auch in Deutschland sind Partys in Kirchen inzwischen keine Seltenheit mehr. Im letzten Jahr haben beispielsweise in der Erfurter Predigerkirche 700 Menschen die Techno-Party "Rave like God" gefeiert – mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde und des Kirchenkreises.

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