5 Stiche: Wie DJ Tomekk als Jugendlicher abgestochen wurde
DJ Tomekk

DJ Tomekk ist bei Tierstar im Podcast zu Gast und erzählt dort die Story, wie er in jungen Jahren von einem verfeindeten Writer abgestochen wurde und fast sein Leben verloren hätte. Er überlebte nur, weil einer der Angreifer zurückkam.

DJ Tomekk wurde abgestochen

Im Jahr 1991 wurde in Folge eines Streits in einer S-Bahn fünfmal auf Tomekk eingestochen. Der Berliner war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 15 oder 16 Jahre alt. Er war während einer Bahnfahrt mit einem anderen Writer namens KEL aneinandergeraten, der mit mehreren Kollegen unterwegs war. Einen wirklichen Grund für die Auseinandersetzung hätte es nicht gegeben Es ging einfach darum, "Welle zu machen". Nach einer kurzen Schubserei im Wagon verließen die beiden die Bahn an der nächsten Haltestelle, um sich zu boxen – dachte Tomekk zumindest.

Stattdessen hatte er direkt eine Klinge im Bein. Und gleich danach zweimal im Rücken. Als er daraufhin zu Boden ging, wurde noch zwei weitere Male auf ihn eingestochen, ehe die Jungs flüchteten. DJ Tomekk ist sich sicher, dass er an Ort und Stelle verblutet wäre, wenn nicht einer der Angreifer, Poet, zurückgekommen wäre, um ihm mit dessen Gürtel das blutende Bein abzubinden.

"Poet ist zurückgekommen, weil er gesehen hat, wenn er mich nicht abgebunden hätte, wäre ich gestorben. [...] Wär' er nicht gekommen, wär' ich nicht mehr da."

Tomekk, der die Story auch in seinem Buch "Ich lebe für Hiphop" erzählt, wurde dann von einem Bahnhofsmitarbeiter gefunden, der die Feuerwehr kontaktierte. Er hätte Glück gehabt, dass sein Bein nicht amputiert werden musste, sollen die Ärzte im Nachhinein zu ihm gesagt haben. Monatelang musste er unter starken Schmerzen auf Krücken laufen, ehe er sich erholen konnte.

Der Täter wurde für die Messerstiche nie rechtlich belangt. Er soll bei der Polizei eine Geburtsurkunde aus der Türkei vorgelegt haben, laut der er zum Tatzeitpunkt noch keine 14 Jahre alt und somit nicht strafmündig war. Die Tatsache, dass KEL straffrei davongekommen ist, habe Tomekks Vertrauen in den Staat tief erschüttert, erzählt er. Gleichzeitig habe ihn die Flüchtigkeit des menschlichen Lebens extrem angetrieben, seinen DJ-Traum weiter zu verfolgen.

Das sehr interessante Interview mit Tomekk findet ihr auf dem YouTube-Kanal von Tierstar (ab circa 2:15:00 geht es um die Story):

Kategorie

Groove Attack by Hiphop.de