YNW Melly-Prozess gestartet: Staatsanwaltschaft fordert Todesstrafe

Gestern hat das Gerichtsverfahren gegen YNW Melly begonnen. Die Staatsanwaltschaft und die Anwälte von Melly lieferten in Broward County, Florida, den Auftakt zum Verfahren und hielten unter anderem ihre Eröffnungsplädoyers. Dabei fordert die Staatsanwaltschaft nun auch offiziell die Todesstrafe für Melly. Das berichtet das Law & Crime Magazin.

Wegen Bilder der Mordopfer: YNW Melly soll im Gerichtssaal geweint haben

Um eine mögliche Todesstrafe für YNW Melly rankten sich zuletzt zahlreiche Gerüchte und Mutmaßungen. Mit diesen hat die Staatsanwaltschaft im Rahmen ihres Eröffnungsplädoyers höchstpersönlich aufgeräumt. Sie haben offiziell angekündigt, die Todesstrafe für den Rapper zu beantragen.

Darüber hinaus scheint der erste Verhandlungstag hochemotional abgelaufen zu sein. Der Journalist Bryson Paul tweetete gestern aus dem Gerichtssaal heraus, dass die Staatsanwaltschaft Aufnahmen der beiden mutmaßlichen Opfer des Rappers vorführte. Das Bildmaterial zeigt wohl, wie YNW Juvy (Christopher Thomas Jr., 19) und YNW Sakchaser (Anthony Williams, 21) auf einer Bahre weggerollt werden. Der Anblick der beiden soll mehrere Leute im Gerichtssaal zum Weinen gebracht haben. So schreibt Bryson Paul, dass zahlreiche Angehörige der Opfer den Saal unter Tränen verließen – und auch Melly soll sich die Augenlider abgewischt haben.

Andere Beweisstücke sollen den Rapper weniger bewegt haben. So berichtet Law & Crime, dass Melly bei dem Anblick von diversen "blutigen" Bildern der Opfer weggeschaut habe und stattdessen Augenkontakt mit der Jury suchte.

Die fast 8 Stunden lange Verhandlung könnt ihr euch hier anschauen:

Auftakt zum Verfahren rund um YNW Melly: Das ist passiert

Die Staatsanwältin Kristine Bradley behauptet im Verlauf der Verhandlung, dass YNW Melly nach der Tat in seinen DMs damit geprahlt hätte, die beiden Opfer ermordet zu haben. Nachdem die Nachricht über den Tod der beiden Freunde online die Runde gemacht hatte, soll Melly von mehreren Personen gefragt worden sein, ob es ihm gut ginge. Darauf soll er "kurz und knapp" geantwortet haben:

"Ich hab das gemacht. Shh" ('I did that. Shh.')

David A. Howard, der Strafverteidiger von Melly betonte wiederholt, dass der Rapper die Tat nicht begangen habe. Der Vorwurf, Melly hätte seine beiden Freunde ermordet, sei ihm zufolge komplett fabriziert. Die Darstellung der Staatsanwaltschaft bezeichnet er als "lückenhaft". Die Unschuld seine Mandanten begründet er unter anderem mit dem Mangel eines eindeutigen Motivs.

Außerdem behauptet er, dass YNW Bortlen, der Mitangeklagte in dem Verfahren, in Wahrheit für die Morde verantwortlich sein soll. Dieser habe mehrere Male gegenüber der Polizei falsch ausgesagt, dass die beiden Verstorbenen Opfer eines Drive-By-Shootings geworden seien. Außerdem hätte er nach dem Vorfall Schmauchspuren an der Hand gehabt.

YNW Melly wird vorgeworfen, im Oktober 2018 zwei seiner Freunde erschossen zu haben. Der Rapper beteuert bis heute seine Unschuld. Falls er für die Morde verurteilt wird, könnte ihm die Todesstrafe drohen:

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