"Wetten Dass..?": Shirin David gibt Thomas Gottschalk Kontra
Thomas Gottschalk & Shirin David

"Atemlos durch die Nacht" wird zehn Jahre alt. Pünktlich zum Jubiläum hat der erfolgreiche Song von Helene Fischer eine Neuauflage inklusive Rap-Parts von Shirin David spendiert bekommen. Am Samstagabend feierten die beiden die Bühnenpremiere ihrer Zusammenarbeit – und zwar in Thomas Gottschalks letzter "Wetten Dass..?"-Sendung. Auf der berüchtigten Talk-Couch stellt sich im späteren Verlauf der Sendung jedoch heraus: Thomas Gottschalk und Shirin David geben kein harmonisches Duo ab.

Nach "Atemlos"-Performance: Shirin David & Thomas Gottschalk werden nicht warm miteinander

Aufwendiges Bühnenbild mit nicht minder aufwendig einstudierter Choreografie, Playback-Performance sowie ein brav im 4/4-Takt klatschendes Publikum: Helene Fischer und Shirin David haben mit ihrer "Atemlos durch die Nacht"-Neuauflage alle Voraussetzungen an einen gelungenen Live-Auftritt im Zweiten Deutschen Fernsehen erfüllt.

Die Reaktionen auf den Auftritt in den sozialen Medien fallen in den sozialen Medien eher gemischt aus, gesprächswertig ist er aber auf jeden Fall. Auf YouTube konnte die Performance der beiden binnen weniger Stunden eine sechsstellige Anzahl an Klicks sammeln.

Eine Außenwette sowie ein Outfit-Wechsel später kehren Shirin und Helene dann in die Sendung zurück, um sich auf dem für die Kult-Sendung typischen Sofa den Fragen von Thomas Gottschalk zu stellen. Gleich die erste lässt erahnen, dass das kommende Gespräch vermutlich von schlagfertigen Sprüchen dominiert wird:

"Shirin, hättest du gedacht, dass du mal neben mir sitzen würdest?"

Ein selbstsicheres "Ja!" seitens Shirin bewegt Thomas Gottschalk dazu, eine Anspielung auf Dieter Bohlen zu bringen – sowohl er selbst, als auch die "Lieben wir"-Interpretin pflegen bekanntermaßen kein rosiges Verhältnis zu dem sogenannten Pop-Titan.

Auf die eigentlich an Helene Fischer gerichtete Frage, wie es ist, sich mit einer jungen Künstlerin neu zu erfinden - das sei aktuell schließlich ein "Trend" -, antwortet Shirin, dass sie Helene "fast schon belästigt" hatte, um mit ihr einen "Atemlos"-Remix aufzunehmen. Von daher sei die Zusammenarbeit für sie eine "riesige Ehre", sogar ein "Traum, der in Erfüllung geht".

Thema Feminismus: Thomas Gottschalk kriegt Gegenwind von Shirin David

Wenig später geht der 73-jährige TV-Moderator darauf ein, dass Shirin ein großer Opern-Fan sei. Das hätte er ihr gar nicht angesehen, lässt er verlauten, genau wie die Tatsache, dass sie eine Feministin sei. "Warum denn nicht? Weil ich gut aussehe?", kontert Shirin und legt nach, dass man als Feministin wunderschön und klug zugleich sein könne. Um aber eine Antwort auf die Opern-Frage zu geben: Shirin erklärt Johann Strauss zum besten Komponisten im deutschsprachigen Raum sowie "Die Fledermaus" zu ihrer liebsten Operette. "Was ist denn deine Lieblingsoper?", spielt Shirin den Ball zurück.

Auch die Aufforderung von Gottschalk, ihm ihre Welt ein bisschen näher zu bringen, entlockt Shirin eine etwas frechere Antwort:

"Ja, du hast ja mal gesagt, Influencer gehören nicht auf deine Couch – und ich muss sagen, es ist sehr gemütlich hier..."

Was folgt, ist eine Diskussion über das Dasein als Influencer. Gottschalk äußert sein Unverständnis über die neumodische Berufsbezeichnung. Auch sonst haben seine Kommentare zur Frauenquote oder ein Witz auf Kosten des Genderns nicht unbedingt zu einer stärkeren Bindung zwischen ihm und Shirin beigetragen.

Nach dem TV-Auftritt hat Shirin ein Bild in ihre Instagram-Story gepostet, das die Interviewsituation zwischen ihr und Thomas Gottschalk mit einem Video vergleicht, das sie zuletzt als Einspieler für ihre Tour benutzt hat. In dem besagten Video hat sie sich selbst mit kritischen Fragen interviewt.

Thomas Gottschalk erklärt "Wetten Dass...?"-Abschied

Etwa 36 Jahre, nachdem er zum ersten Mal eine "Wetten Dass...?"-Show moderierte, zieht Thomas Gottschalk nun einen endgültigen Schlussstrich. Bereits Anfang des Monats hat er in einem Interview mit der "Zeit" seine Beweggründe dafür erklärt. Es brauche schlicht keinen Gottschalk mehr, wenn jeder im Internet auf Sendung gehen könne. Und: "Bevor ich nur noch Shitstorms erzeuge, weil ich Frauen ans Knie fasse, höre ich lieber auf". Genau dafür stand der 73-Jährige zuletzt nämlich häufig in Kritik. Der Abschied von "Wetten Dass...?" entstehe also auch durch eine gewisse Angst, gegen den Zeitgeist zu verstoßen.

Harschere Worte hat Gottschalk gegenüber der BILD gewählt. Dort stellt er klar: Wenn es nach ein paar "misslaunigen Journalisten" ginge, hätte er sich "schon vor dreißig Jahren weinend von [seinem] Job verabschiedet".

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