Wegen teuren Drake-Tickets: Ticketmaster droht Massenklage

Vor Kurzem kündigten die "Her Loss"-Rapper Drake und 21 Savage ihre gemeinsame "It's All A Blur"-Tour für Nordamerika an und überraschten Fans mit ziemlich hohen Ticketpreisen. Und das wohl nicht ohne Konsequenzen. Nun droht Ticketmaster, dem weltweit führenden Ticketanbieter, eine Massenklage wegen der Preise. Und das ist nicht die erste Ticket-Kontroverse für das Unternehmen.

Ticketmaster wird angeklagt wegen Drake & 21 Savage Tickets

Konkret lautet der Vorwurf, dass Ticketmaster als Anbieter "absichtlich Kunden für finanziellen Profit getäuscht" hätte. Laut einem Bericht des Toronto Star handelt sich bei einem der Kläger um einen Mann aus Montreal, der zwei "Platinum Tickets" für die dortige Show am 14. Juli für jeweils 789 Dollar gekauft hat. Die kanadische Rechtskanzlei LPC Avocat Inc. repräsentiert die Kläger in der Angelegenheit.

Der besagte Mann beschreibt, dass einen Tag nach dem Kauf seiner Tickets eine neue Show in Montreal auf Ticketmaster hinzugefügt worden wäre. Dort sollen die Tickets für dieselben Sitzplätze seiner "Platinum Tickets" dann ganze 350 Dollar weniger gekostet haben. Ticketmaster soll im Vorfeld von der Drake-Zusatzshow gewusst haben, aber die Information zurückgehalten haben, so die Anklageschrift. Außerdem soll es sich bei den "Platinum Plätzen" nur um gewöhnliche Plätze handeln, die Ticketmaster für einen künstlich aufgeblasenen Preis verkaufe, um mehr Geld zu verdienen.

Die Kläger fordern nun Schadensersatz in Höhe der Differenz der "Platinum Tickets" und dem tatsächlichen, regulären Preis. Zudem fordere man zusätzliche 300 Dollar pro zu Schaden gekommen Kunden. Weder Drake noch Ticketmaster haben sich zu der Ticket-Kontroverse geäußert. 

Das Ticketmaster-Monopol in Nordamerika

Es ist nicht das erste Mal, dass Ticketmaster in eine Kontroverse geraten ist. Der Anbieter sieht sich aktuell mit zahlreichen Klagen wegen Betrugs, Preisabsprachen, wettbewerbswidrigem Verhalten und mehr konfrontiert. Weiterer Kritikpunkt sind auch die hohen Servicekosten und das sogenannte Dynamic Pricing, bei dem Ticketpreise an die Höhe der Nachfrage angepasst werden. Das wird unter anderem auch bei Hotelbuchungen und Fluganbietern genutzt. Spätestens seit der Fusion mit Konzertveranstalter Live Nation hat Ticketmaster eine Monopolstellung in Nordamerika, was dazu geführt hat, dass viele Artists dazu gezwungen sind, für ihren Tourneen mit Ticketmaster zusammenzuarbeiten.

Taylor Swift, Bad Bunny & Co.: Weitere Ticketmaster-Kontroversen

Das Ganze hat sich letztes Jahr im Zuge des Ticketverkaufs zum Nordamerika-Teil von Taylor Swifts Eras Tour zugespitzt. Zahlreiche Fans kamen trotz astronomischer Preise nicht an die Karten, weil Ticketmaster nicht auf den Andrang vorbereitet war. Die Situation führte dazu, dass der Vorstand von Ticketmaster zu einer Befragung vor den amerikanischen Kongress berufen wurde und sich einer Ermittlung wegen Bruch des Kartellrechts unterziehen musste.

Auch Folk-Rock-Legende Neil Young kritisierte zuletzt den Monopol-Status von Ticketmaster. Die willkürlichen Preise und Servicegebühren würden eine Menge "wütender, abgezockter Fans" in seine Richtung schicken und ihm "den Spaß an Tourneen" nehmen, schreibt Young auf seiner Website. Auch für das vollkommen überfüllte Bad Bunny-Konzert in Mexiko im vergangenen Dezember war Ticketmaster verantwortlich. Viele Fans des Reggaeton-Stars kamen gar nicht mehr ins Stadion, weil dieses zu voll war, obwohl sie vollkommen legal erworbenen Karten von Ticketmaster besaßen. Auch hier steht Ticketmaster vor einer Millionen-Klage.

Bad Bunny befindet sich derzeit selbst in einem millionenschweren Rechtsstreit. Seine Ex-Freundin verklagt den Puerto-Ricaner auf 40 Millionen Dollar:

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