Ebow ist anlässlich ihres vierten Albums "Canê" zu Gast bei Aria im Interview auf Apple Music. Die beiden sprechen unter anderem darüber, warum auch Straßenrap immer eine politische Komponente hat. Selbst wenn diese von der Mehrheitsgesellschaft gerne mal links liegen gelassen wird.
Capital Bra & Ufo361: Rap ist immer politisch
Ebow und Aria kommen während des Gesprächs auf das Thema "politischen Rap" und fragen sich, was das eigentlich sein soll. Ebow meint, es wäre Quatsch, nur eine ganz bestimmte Sparte Hiphops als politisch anzusehen. Schließlich sei alles auf eine Art politisch.
Als gutes Beispiel führen die beiden dann Straßenrap an. Auch eine LIZ, ein Ufo361 oder ein Capital Bra seien auf ihre eigene Art politisch. Zum Teil schon alleine dadurch, dass sie überhaupt erfolgreich geworden sind, ohne dass ihnen ein Raum geschaffen wurde.
Aber auch inhaltlich stecke häufig mehr hinter der Musik, als ihr zugesprochen werde. Im Feuilleton würden in den meisten Fällen nur Dinge als "politisch" abgefeiert, die Hörer*innen mit der Nase in Leidensgeschichten drücken. Damit würden viele aber auch den Wert von Rap, in dem es um Ketten und dicke Autos geht, verkennen. Da schwinge nämlich eine Erfolgsgeschichte zwischen den Zeilen mit, die gerne als sinnlose Angeberei abgetan werde.
Haftbefehl (jetzt auf Apple Music streamen) sei ein weiteres gutes Beispiel. Dieser ist so groß und relevant, dass selbst Journalist*innen. die nicht im Rap zu Hause sind, nicht an ihm vorbeikommen. Er werde zurecht für seine schonungslose Art und das Zueigenmachen der deutschen Sprache abgefeiert. Aber das sei eigentlich nichts Neues für Hiphop. Häufig würde Rap jedoch missverstanden, wenn er Probleme nicht so explizit anspreche. Das liege aber nicht an der Musik, sondern in vielen Fällen eher an den Empfänger*innen.
Wer dann von Rapper*innen fordert, dass sie sich doch mal "politisch äußern" sollten, schränke somit lediglich ihr künstlerisches Schaffen ein.
Das ganze Gespräch zwischen Aria und Ebow könnt ihr euch hier reinziehen: