Tödliche Schießerei: Überwachungsvideo kratzt an DaBabys Selbstverteidigungs-Story

Eine Auseinandersetzung mit DaBaby in einem Walmart endete 2018 für einen 19-Jährigen tödlich. Bisher galt die Annahme, dass der US-Rapper dabei in Selbstverteidigung handelte. Eine Recherche des Rolling Stone wirft dahingehend nun Fragen auf. Dem Musikmagazin liegen unveröffentlichte Aufnahmen der Überwachungskamera vor.

DaBabys Walmart-Shooting erscheint in neuem Licht

Bislang geht die offizielle Version der Geschichte so: DaBaby fühlte sich beim Einkaufen durch zwei junge Männer bedroht. Einer dieser Männer soll eine Waffe gezogen haben, während DaBaby mit seiner damaligen Freundin und seinen Kindern in dem Supermarkt unterwegs war. Um sich und seine Familie zu beschützen, schoss DaBaby auf den 19-jährigen Jaylin Craig. Dieser erlag später seinen Verletzungen.

Der Rolling Stone hat jetzt das Material der Überwachungskamera vom Tattag veröffentlicht. Dabei wirkt es so, als sei DaBaby zuerst gewalttätig geworden. Die Erzählung von der Selbstverteidigung gerät dadurch zumindest ins Wanken. Der Freund des Getöteten, der den ersten Schlag in dem Video kassiert, gibt gegenüber dem Rolling Stone an, dass DaBaby den Streit ausgelöst habe. Der Rapper sei davon genervt gewesen, erkannt worden zu sein.

2019 wurde der US-Rapper in dem Fall wegen des Tragens einer verstecken Waffe verurteilt. Zu einer Anklage wegen Mordes kam es nicht. In seinem Hit "Rockstar" (2020) kommt DaBaby auf das Szenario zu sprechen.

"My daughter a G, she saw me kill a n***a in front of her before the age of two"

Die Story mit der Selbstverteidigung teilte DaBaby seinerzeit nicht nur mit den Behörden. Unmittelbar im Anschluss schilderte er den Vorfall einer breiten Öffentlichkeit. Er erzählte beispielsweise in seiner Insta-Story, was aus seiner Sicht stattgefunden haben soll. Die Kurzfassung: Er habe seine Familie in einer gefährlichen Situation beschützen müssen.

Die Angehörigen des Verstorbenen zweifeln diese Darstellung an. Auf Nachfrage des Rolling Stone teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass nicht zweifelsfrei darzulegen sei, dass DaBaby nicht in Notwehr gehandelt habe.

Der US-Star scheint auf Social Media auf die Berichterstattung einzugehen. Gekoppelt an ein Meme fragt er sich dort, was die Leute eigentlich von ihm wollen würden.

Schon am zurückliegenden Wochenende ging DaBaby wegen eines Videos viral. Im Vorfeld eines Gigs ging er auf einen Rapper los, der auf seinem Label Billion Dollar Baby Entertainment gesignt ist.

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