Soul Calibur V (PS3)


 Wer nicht weiß, von was hier gerade die Rede ist: Bei beiden handelt es sich um verwunschene Klingen, mit denen man allerhand anstellen könnte, wenn man nur wüsste, wo sich diese befinden. Um das Rätsel zu lüften bekriegen sich in der Beat 'em Up-Serie bereits seit fast 20 Jahren diverse Schwert- und Messerkämpfer aus den unterschiedlichsten Gründen. Die Story ist dabei eher nebensächlich und vollkommen uninteressant. Pro Durchlauf im Storymode darf man auch getrost zwei Stunden. Überhaupt ist der Storymode gänzlich überflüssig, da der Spieler gezwungen wird die Story mit Patroklos und Pyhrra, zwei der Charakterneuzugänge, durchzuspielen.  Erzählt wird die Geschichte mittels langweiliger Standbilder. Haken wir den Part der Rezension mal eben ab.

Stattdessen dürfen sich Einzelspieler auf einen klassischen Arcademodus sowie den "Schnellkampf" freuen . In letzterem trifft man auf zufällige Figuren und verdient sich in den Kämpfen neue Ausrüstungsgegenstände und Waffen für den umfangreichen Editor. Wem das alles zu easy ist, der versucht sich am "Legendäre-Seelen"-Modus. Hier warten besonders starke Gegner auf Einzelkämpfer und fordern teilweise stark. Der Multiplayer wartet dagegen mit klassischen Modi auf.




Schauen wir nun kurz zurück ins Jahr 2008, als Soul Calibur IV mit Yoda und Darth Vader als spielbaren Zusatzcharakteren aufwartete und auch sonst ziemlich überzeugen konnte. Heuer hat es Ezio Auditore aus Assassin's Creed in die Schnitzelrunde geschafft. Darüber hinaus trifft man u.a. auf Serienstars wie Nightmare, Astaroth, Cervantes, Yoshimitsu oder Ivy. Neu dabei sind der erwähnte Patroklos, Pyrrha, Yan, Natsu, Z.W.E.I., Viola und Xiba. Hinsichtlich Waffenauswahl stehen neben magischen Attacken vor allem Katanas, Zweihändern, Stäben, Äxten, Nunchakus und und und – und überhaupt denken jetzt die meisten Leser, dass Soul Calibur V eigentlich Soul Calibur IV.2 heißen müsste. Doch weit gefehlt, denn spielerisch merkt man Soul Calibur V sehr deutlich an, dass sich die Entwickler Gedanken darüber gemacht haben, wie man die Serie weiterentwickeln kann.











Einige Veränderungen sieht man sofort. Für manch primitiveren Gamer negativ: Die Oberweite der Kämpferinnen wurde auf natürliches C- bis D-Körbchen reduziert. Steht den Damen auch deutlich besser. Die Charaktere und deren Kostüme erfreuen mit zahlreichen Details und auch die Arenen sind fast allesamt ein Augenschmaus. Am wichtigsten ist allerdings das Kampfsystem. Hier hat man je nach Kämpfer unterschiedliche Kampfstile zur Auswahl. Die Stile sind auf den jeweiligen Kämpfer abgestimmt und machen Sinn. Dass große Brocken wie Nightmare nicht so filigran agieren wie Fechter Raphael klingt nachvollziehbar, aber das ist an sich keine Neuerung. Neu ist, dass Namco die Rüstungsbrecher aus Soul Calibur IV keine Wirkung mehr entfalten. Stattdessen füllt man eine ( Street Fighter 4 lässt grüßen) Superleiste die, sofern maximal doppelt gefüllt, zahlreiche Optionen bietet. Da wäre die "Kühne Klinge" oder die "kritische Klinge". Während die erste beim Gegner ordentlich reinballert, sorgt die "kritische Klinge" für ein schmerzverzerrtes Gesicht beim Gegner und ist zudem bombastisch inszeniert. Doch die Energie kann auch für einen Abwehrstoß (Guard Impact) verwenden, der zusätzliche taktische Finesse ins Gameplay bringt. Mittels schnellem Ausweichen bringt man die eigene Figur in eine gute Schlag- und Konterposition Dabei hat man das restliche Kampfsystem weitgehend unverändert gelassen: Blocktaste, horizontale und vertikale Schläge mit der Waffe sowie Tritte. Die Mischung aus oben erwähnten Neuerungen und dem klassischen Soul Calibur-Kampfsystem spielt sich alles in allem sehr flüssig und sollte Serienfans und Einsteiger gleichermaßen zufrieden stellen, wenngleich letztere im ersten Moment aufgrund des eher kontraproduktiven Tutorialmodes einen schwierigen Einstand haben dürften.

Bewertung:
4,5 von 6

Fazit:
Soul Calibur V
sieht wunderschön aus und spielt sich auch überzeugend. Klar ist mancher der neuen Kämpfer "nur" eine Kopie eines alten. Klar fällt es Einsteigern schwer, sich zu Beginn zurecht zu finden! Und klar ist der Storymodus erbärmlich. Auf der anderen Seite stehen aber unglaublich dynamische Kämpfe, die kritische Klinge-Moves und der umfangreiche Editor in dem man sich zusätzlich richtig austoben kann. Will man zudem nicht nur mit Fäusten in den virtuellen Ring steigen, hat Soul Calibur so oder so keine Konkurrenz.


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