Mordprozess: Neues Gutachten stellt YNW Mellys Story infrage
YNW Melly vor Gericht

Vor knapp drei Wochen startete der Gerichtsprozess gegen YNW Melly – der US-Rapper soll zwei seiner Freunde im Oktober 2018 erschossen haben. Im Falle einer Verurteilung droht YNW Melly die Todesstrafe. Allerdings beteuert der 24-Jährige bis heute seine Unschuld. Jetzt sorgt ein neues Gutachten für erhebliche Zweifel an YNW Mellys Schuldlosigkeit.

Gutachten im Prozess gegen YNW Melly zeigt: Die Schüsse wurden innerhalb des Autos abgefeuert

Gestern fand der 10. Prozesstag im Verfahren gegen YNW Melly statt. Dabei drehte sich die Anhörung unter anderem um das Gutachten von Christopher Williams, einem Fallanalytiker und Tatortkommissar. Dieses soll den Tatvorgang anhand von Leichen-Befunden und der Spurensicherung nachbilden.  

Zunächst teilte Christopher Williams die Ergebnisse seiner Untersuchung des Tatorts – einem grauen Jeep Compass, in welchem YNW Juvy und YNW SakChaser ermordet wurde. Er sei zu dem Schluss gekommen, dass die beiden Opfer aus dem Inneren des Fahrzeugs erschossen wurden. Indizien hierfür sind die Flugbahnen der Kugeln, sowie die Ein- und Austrittslöcher. 

"Die Schüsse wurden aus dem Inneren des Autos abgefeuert. Die Blutspuren zeigen, dass die Schießerei im Inneren des Wagens stattfand. Die Winkel zeigen, dass die Schießerei im Inneren des Wagens stattfand. Die Vermutung, dass die Schüsse außerhalb des Wagens abgefeuert wurden, würde ich nicht in Betracht ziehen."

Für Christopher Williams sei außerdem eindeutig erkennbar, dass die Schüsse auf beide Opfer vom Rücksitz der Fahrerseite aus abgefeuert wurden – auf dem soll YNW Melly gesessen haben. Des Weiteren ist sich der Fallanalytiker sicher, dass nur eine Person die beiden Opfer ermordete: 

"[YNW SakChaser] war sich nicht einmal bewusst, dass er erschossen werden sollte. Als [er] erschossen wurde, hob [YNW Juvy] die Hände und wurde erschossen […]. Zeitlich gesehen kann die Waffe den Besitzer nicht gewechselt haben. Wenn es so gewesen wäre, glaube ich, dass eine dieser Personen noch am Leben wäre. Es war ein sehr schneller Schusswechsel."

YNW Bortlen soll Schüsse innerhalb des Autos nicht abgefeuert haben

YNW Bortlen gab in der Nacht der Schießerei an, dass sie Opfer eines Drive-by-Shootings geworden seien – überlebt hätten YNW Melly und YNW Bortlen, da sie sich vor den Kugeln duckten. 

Beim Auftakt des Gerichtsverfahrens behauptete der Strafverteidiger von Melly, dass YNW Bortlen und nicht YNW Melly für die Morde verantwortlich sei. Jedoch ist es laut Christopher Williams unmöglich, dass YNW Bortlen, der auf dem Fahrersitz des Autos saß, die Schüsse auf YNW Juvy abfeuerte: 

 "Er müsste einen Arm wie Inspektor Gadget haben." 

Das neue Gutachten lässt an den Aussagen von YNW Melly zweifeln – wie jedoch das Urteil ausfällt und wie sich die Jury entscheiden wird, bleibt abzuwarten. 

Die Vorstellung des Gutachtens während des Prozesstags könnt ihr euch hier ansehen:

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