Metal Gear Solid 4 - Guns of the Patriots (PS3)
Hier ist es also: Das letzte Kapitel, der Vorhang fällt, nach drei Teilen, die durchaus als revolutionary bezeichnet werden können, bringt Hideo Kojima sein Epos zu Ende. Aber lasst mich nicht lange um den heißen Brei schreiben: Würdiges Finale oder Einheitsbrei? Eines ist nach dem Durchspielen klar: Kojima wollte Alpha und Omega gleichermaßen und aus diesem Grund gibt es unzählige Referenzen an jeden einzelnen Teil. Jeder Charakter der letzten MGS-Veröffentlichung findet zumindest Erwähnung oder bekommt ein Gastspiel und Hideo Kojima löst auch das letzte Rätsel auf. Auch, und das schon recht früh, woher Snake seine grauen Haare bekommen hat. Dementsprechend schwer fällt es mir, an dieser Stelle nicht auf die Story einzugehen. Aber natürlich lebt auch Metal Gear Solid 4 - Guns of the Patriots von derselben. Das macht es Einsteigern ehrlich gesagt nicht besonders einfach, sich zurechtzufinden. Wer von Liquid, Shadow Moses, REX, RAY oder Big Boss noch nichts gehört hat, dürfte definitiv seine Schwierigkeiten haben bzw. der dürfte sich immer augenscheinlich auch in Kauf, den ein oder anderen Frischling zu verprellen. Zu sehr setzt er darauf, die Story zu Ende zu bringen - inklusive spielerischer Flashbacks ins PS One-Zeitalter. Wer bereits bei der letzten Episode dachte, Kojima würde den Bogen mit den vielen Cutscenes überspannen, dürfte auch von Metal Gear Solid 4 - Guns of the Patriots wenig angetan sein. Wenig angetan darf man übrigens auch von den ständigen Installationsphasen sein. Nicht nur, dass sich das Spiel zu Beginn 15 Minuten lang installiert, nein, auch nach jedem Kapitel darf man sich entspannt zurücklehnen und Snake beim Paffen zuschauen. Passend hierzu dreht sich bei Metal Gear Solid 4 - Guns of the Patriots alles um Kontrolle des Systems. Eine Kontrolle, die der Spieler zumindest nicht erhält, denn oft hangelt man sich von einer Zwischensequenz zur anderen und schaut auch mal eine halbe Stunde lang gebannt zu. Doch kommen wir zum eigentlichen Spiel. Nach wie vor gilt es, sich nicht entdecken zu lassen. So lassen sich gefährliche Feuergefechte vermeiden, denn die Gegner sind nicht auf den Kopf gefallen. Hilfreich dabei ist der OctoCamo , ein Ganzkörperanzug, der sich der Umgebung anpasst. Verstärkt durch die entsprechende Gesichtsmaske, bist du sehr gut geschützt und verschmilzt fast schon mit der Umgebung. So bleibt es beim Spieler, ob er lieber ballernd durch die Gänge zieht, oder sich vorsichtig durch dieselben schleicht. Dank der abgespeckten Steuerung, macht beides großen Spaß. Da dank des universell erreichbaren Waffenhändlers Drebbin (aus dem Menü heraus anwählbar) auch Munition nie knapp wird (gegen Bezahlung versteht sich), ist es hier wieder die Freiheit des Spielers, sein Vorgehen zu entscheiden. Es geht also um Freiheit und Kontrolle - beides lässt einem Kojima mal mehr mehr weniger. Auch an den inzwischen obligatorischen Onlinemodus wurde gedacht. Zwar dauert mir die Registrierung etwas zu lange und auch bis ich meinen Charakter erstellt habe, vergeht mir persönlich zu viel Zeit (was an erneuten Installationsphasen liegt), dennoch spielt sich Metal Gear Online ziemlich stimmig. Keine Revolution im Onlinegeschehen, aber zumindest ein netter Shooter, schnell, feuerlastig, actionreich. So werden bis auf den Stealthmodus , in dem ein Spieler die Rolle von Snake übernimt und versucht die anderen lautlos zu erledigen, typische Onlineshootermodi geboten. Hinsichtlich der Präsentation ist Metal Gear Solid 4 - Guns of the Patriots definitiv state of the art. Bisher konnte mich grafisch kein PS3 -Spiel derart beeindrucken wie Snake s letzter Ausflug. Abwechslungsreiche Settings, flüssige Grafiken und das alles ohne große Ladezeiten - von der Installationsphase vor jeder Episode abgesehen. Ein kleiner Wermutstropfen, den man hinnehmen muss. Darüber hinaus hat man, wie in der Vergangenheit, professionelle Sprecher engagiert, die Metal Gear Solid 4 auf Kinoniveau ins Wohnzimmer bringen. Wertung:
5,5 von 6 Fazit: Natürlich sind die Filmsequenzen ab und an zu viel und natürlich würde man lieber mehr selbst Hand anlegen, aber bei Teil 4 muss man eben auch das Gesamtkonzept sehen und wer die Historie kennt bzw. seit PS One-Tagen dabei ist, der wird jede Sekunde genießen. Einsteiger mögen zumindest von der Story erschlagen werden, bekommen aber dennoch ein must have für die PS3 geboten.

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