"Linke Typen": Fard erklärt sein Problem mit Casper & Kraftklub
Foto von Fard

Vor knapp vier Monaten droppte Fard die erste Single zu seinem kommenden Album. Auf  "Wespennest" stichelt er – passend zum Titel des Tracks, gegen so einige Leute: Von Nina Chuba, über Politiker*innen wie Cem Özdemir oder Sahra Wagenknecht bis zu Casper und Kraftklub ist alles dabei. Warum sich insbesondere die letztgenannten eine Line gefangen haben, offenbart Fard jetzt in einem Interview mit Simon von Deutschrap ideal. 

Die Backstory: Fards Konflikt mit Casper und Kraftclub beim Splash!-Festival

Laut Fard haben sich Kraftklub und Casper einen Diss "absolut verdient". Nun erklärt er, was genau hinter der Fehde steckt. Auf "Wespennest" rappt Fard: 

"Hab' zu Casper und Kraftklub paar harte Facts /
Denn das sind linke P*ssys wie Sahra Wagenknecht"

Entgegen der Annahme, dass hier auf die politische Gesinnung der Musiker angespielt wird, geht es vielmehr um "link" im Sinne von falsch und hinterhältig. 

Der Auslöser von Fards Konflikt mit Casper und Kraftklub sei ein Vorfall auf dem Splash!-Festival im Jahr 2012 gewesen. Damals hat der gebürtige Gladbecker spontan Rap-Legende Nas auf der Hauptbühne ersetzt. Dabei sei das Set für eine kleinere Bühne ausgelegt gewesen.

 Nach der Performance habe Fard die Bühne verlassen und gemeinsam mit "diversen Leuten" abseits der Bühne gestanden. Wenig später sei Casper zu dieser Gruppe dazugestoßen und habe allen die Hand geschüttelt – außer Fard. Davon fühlte er sich angegriffen:

"Und ich sag zu ihm: Digga, was ist denn mit dir los? Schämst du dich nicht, dass du mir nicht die Hand gibst? Soll ich jetzt hier direkt ausrasten? Spuck' mir noch ins Gesicht, damit wir die Fronten geklärt haben."

Daraufhin habe ihn Casper darüber aufgeklärt, dass er eigentlich nichts gegen Fard habe. Jedoch soll Casper von "allen Seiten" gehört haben, dass Fard auf der Bühne gesagt hätte: "Casper ist ein Schwuler". Fard schildert, dass er auf die Situation "erstmal nicht klargekommen" ist und anfangs noch versucht hat, Casper davon zu überzeugen, dass die Vorwürfe nicht wahr sind. Schließlich soll er gefragt haben: 

"Wenn du der Meinung bist, ich hab' das grade da oben gesagt – denkst du, ich würde nicht runterkommen und dir das nochmal in dein Gesicht sagen?"

Dem habe Casper zugestimmt. Kurze Zeit später sei dann Kraftklub dazugestoßen. Konkret spricht Fard vom Frontmann der Band, Felix Kummer. Der habe die ganze Geschichte Casper gesteckt – sich dann aber für das Missverständnis bei Fard entschuldigt. Für den Kraftklub-Frontmann hat der 39-Jährige trotzdem nicht viel übrig: Er bezeichnet Felix Kummer nicht nur als "dreckige[n], ekelhafte[n] […] Fitna-Typ", sondern sagt darüber hinaus: 

"Kraftclub, das sind auch solche richtig linke Typen –  die haben die Punchline auch richtig verdient."

Casper & Kraftclub haben angeblich Festival-Booking von Fard verhindert

Aber das sei noch nicht das Ende der Geschichte gewesen, wie Fard sich im Interview erinnert. Mit dem eingangs erwähnten Einspringen für Nas, habe Fard dem Splash!-Festival einen Gefallen getan:

"An dem Tag habe ich die 50 Mal darum gebeten: 'Ey, nehmt mich nicht auf die Hauptbühne, nehmt jemand anderen, ich habe kein Set dafür. Es gibt andere krasse Leute, die heute da sind'."

Letzten Endes habe er dann eingewilligt, jedoch nur, wenn die Veranstalter*innen ihm im darauffolgenden Jahr den Gefallen tun würden, ihn erneut zu buchen. Allerdings hat Fard keine Anfrage für das nächste Splash bekommen – angeblich, weil Casper und Kraftclub dazwischengefunkt haben:

"Diese Kraftklub- und Casper-Leute, Management etc. […] zum Splash! gegangen sind und gesagt haben: 'Fard hat wieder Stress gemacht. Fard hat wieder Randale gemacht und wollte Leute schlagen."

Was Fard an der ganzen Aktion besonders stört: Dass sich Casper bei ihm nie dafür "gerade gemacht" habe – was auch die "P*ssy"-Anspielung in besagter Punchline auf "Wespennest" erklärt. Fards neues Album "Der Junge ohne Herz" soll am 27. Oktober erscheinen.

Hier könnt ihr euch das gesamte Interview mit Fard reinziehen (ab Minute 15:30 geht es um besagte Disses):

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