In San Diego wirft ein Gerichtsverfahren Fragen auf, die für viele Gangsterrapper relevant sein dürften: Rapper Tiny Doo droht eine lebenslange Haftstrafe, weil er in seinen Songs über Verbindungen zu einer Gang rappt.
Wie ABC10 berichtet, sollen sich Tiny Doo und 14 weitere mutmaßliche Gang-Mitglieder in einem Verfahren wegen versuchten Mordes verantworten. Es geht um neun Schießereien und die Bildung einer kriminellen Vereinigung. Dem Rapper selbst wird allerdings gar nicht vorgeworfen, an den Taten beteiligt gewesen zu sein. Wieso er dennoch vor Gericht steht: Er gewinne aus den Taten einen Vorteil, da er dadurch mehr Alben verkaufen könne.
Laut eines kalifornischen Gesetztes aus dem Jahr 2000, können Gangmitglieder verurteilt werden, wenn sie von den Taten ihrer "Kollegen" profitieren. Das ist für die Staatsanwaltschaft der Fall, wenn ein Rapper mit seinen Gang-Verbindungen angibt.
Laut einem Vertreter der Staatsanwaltschaft seien Tiny Doos Musik und das Cover des aktuellen Albums No Safety alles andere als harmlos:
"We're not just talking about a CD of anything, of love songs. We're talking about a CD (cover)... there is a revolver with bullets."
Tiny Doos Anwalt äußerte sich fassungslos. Die Anklage Stelle die US-amerikanische Verfassung in Frage. Sein Mandant sei nicht vorgestraft, habe nicht zu Gewalt aufgerufen und nie die Schießereien thematisiert, um die es vor Gericht geht:
"It's shocking. He has no criminal record. Nothing in his lyrics say go out and commit a crime. Nothing in his lyrics reference these shootings, yet they are holding him liable for conspiracy. There are huge constitutional issues."
Auch ein lokaler Jura-Professor kann, dem Bericht von ABC10 zufolge, das vorgesehene Strafmaß nicht nachvollziehen. Er stellte einen Vergleich zum Filmgeschäft auf: Martin Scorsese werde auch nicht ins Gefängnis gesteckt, wenn er sich für seinen nächsten Film bei der Mafia informiere.
"Where does that end if that's the definition of criminal liability? Is Martin Scorsese going to be prosecuted if he meets with mafia members for a movie for his next film?"
Sollte die Staatsanwaltschaft mit ihrer Anklage tatsächlich Erfolg haben, würden sich wohl etliche Rapper aus Kalifornien fragen, für welche Verbrechen sie wegen ihrer roten oder blauen Bandanas verurteilt werden könnten.
Kommentare
"Auch ein lokaler Jura-Professor kann, dem Bericht von ABC10 zufolge, das Urteil nicht nachvollziehen."
Der Prozeß läuft doch erst. Schon bißchen peinlich, wenn man Anklage und Urteil nicht auseinanderhalten kann.
Genau das hab ich auch direkt nach dem Lesen des Artikels gedacht;)
Und für alle die das deutsche Rechtssytem für schlecht halten,... das amerikanische Rechtssystem ist dagegen an Lächerlichkeit nicht zu überbieten (teilweise exorbitante Strafen für vergleichsweise harmlose Drogendelikte, die Möglichkeiten für Private die Großkonzerne auf Millionen zu verklagen, auf Grund eigenen Fehlverhaltens, die Anklage oben, etc...)
Auch etwas peinlich, sich über nichtige Fehler in einem extrem kleinkarierten Rahmen aufregen zu müssen, was mich bei den Großteil der Kommentare auf der Seite nervt. Es kann davon ausgegangen werden, dass niemand durch diesen Fehler zu Schaden gekommen ist und wenn doch, dann bist es hoffentlich nur du gewesen.
mur klug********r die hier kommentieren.....kannste dir jetzt was damit kaufen dass du diesen fehler entdeckt hast du ******berger? hiphop.de hat ekelhafte user. bäh
Yeahh der arme
#
Yeahh der arme
#