Kollegah/Trailerpark: Proteste gegen Auftritte
Am 16.12.2011 tritt Kollegah im Kamp in Bielefeld auf. Mit einem offenen Brief an den Programmverantwortlichen Cayan Cankatli wird nun versucht, diesen Auftritt zu unterbinden. Laut nw-wews.de wurde der Brief vom AStA der Uni und der FH Bielefeld, dem Feministischen Referat, der AntiKnastGruppe und der Autonomen Antifa Bielefeld unterschrieben. 
Cayan Cankatli äußerte sich wie folgt dazu:
"Wenn jemand frühzeitig das Gespräch gesucht hätte, wären wir zu Verhandlungen und einer anderen Lösung bereit gewesen." Kollegah polarisiert, überschreitet Grenzen, bricht Tabus durch Provokation. Aber das ist die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen, die hierher kommen"
Das Problem sei, dass es zwei Wochen vor dem Konzert kaum Spielräume für Verhandlungen gäbe. Er und sein Verein des Kulturkombinats werden sich jedoch nicht vom Künstler distanzieren.
"Wir stellen uns nicht als Richter auf."
Laut Cankatli stünden die Texte des Rappers auf keinem Index und würden so nicht gegen das Gesetz verstoßen. Außerdem seien die Texte anderer Bands genauso voll mit sexistischen oder gewaltverherrlichenden Inhalten. 
Solche Konzerte seien nötig, da das Kamp nicht sehr hohe Einnahmen generiere, so Cankatli
"Auch wenn das nicht zum Geschmack des gesamten Vereins passt. Wir finanzieren uns immerhin über eigene Einnahmen."
Daraufhin verfassten die Studenten einen offenen Brief, indem sie ihren Unmut zum Ausdruck brachten:
"Enttäuschend mussten wir feststellen, dass das Kulturkombinat des JZ Kamp anscheinend doch keine Probleme damit hat, Rappern wie Kollegah eine Bühne für ihre mehr als fragwürdigen und verachtenden Inhalte zu geben."
Über die Art der Kritik ärgerte sich Cankatli am meisten. Ihm zufolge seien Flugblätter mit verbalen Angriffen an das Kamp geschickt sowie an der Uni verteilt worden. 
"Mit einem frühzeitigen, freundlichen Gespräch hätte die Sache nicht so eskalieren müssen, wie sie es jetzt ist."
Das Kulturkombinat Kamp e.V veröffentlichte auf ihrer Homepage am 30.11.2011 ein Statement zur aktuellen Lage. Die Aufmerksamkeit die dem Kamp jetzt zugesprochen wurde, hätte man sich auch bei anderen Auftritten gewünscht. Es sei zwar störend, das " explicit Lyrics " vorkommen würden, aber auch Menschen die keine oder eine schlechte Ausbildung hätten, müssten ihre Lebenswelt thematisieren können. Außerdem sei die Fanbase von Kollegah und anderen Bands lange keine Randerscheinung mehr, sondern eine breite Masse.  Der Trailerpark -Crew wurde jetzt ein seit Monaten angekündigtes Konzert am 09.12.2011 im Falkendom durch eine Initiative des AStA Bielefeld und der Antifa gestrichten. Timi Hendrix Trailerpark von Pimpulsiv sagte dazu, dass diese Absage eine Farce sei, da die Werke weder durch Indizierung noch durch eine Einschränkung der FSK belastet seien und es daher keine rechtliche Grundlage für ein Konzertverbot gebe. Trailerpark distanziere sich von jeglichem politisch-extremistischem Gedankengut, " egal ob links oder rechts ". Das Konzert würde aber dennoch in Bielefeld am 09.12.2011 stattfinden, jedoch in einer anderen Location. Den genauen Ort gibt man noch bekannt. Wir halten dich auf dem Laufenden.
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