J-Luv - Blütenblätter (Interview)
Im Mai erschien J-Luv s Blütenblätter-EP . Wir sprachen mit dem RnB-Sänger über sein aktuelles Release und anstehende Projekte. Hierzu gehört auch sein kommendes Soloalbum. J-Luv erzählt von der Zusammenarbeit mit  Peter Fox und erklärt seine Sichtweise auf deutschen RnB. Du bist einer der wenigen Künstler, die deutschen RnB machen. Woran liegt es deiner Meinung nach, dass die Szene hierzulande so klein ist und es nur wenige bekannte Künstler gibt, die dieses Genre vertreten?
In erster Linie mache ich deutsche Musik. Ich bin auch der Meinung, dass die Soul/RnB-Szene gar nicht so klein ist, es gibt hierzulande viele Künstler, die diese Art von Musik machen. Damit aber diese Szene wirklich funktionieren kann, müssen wir uns als deutsche Künstler selbst neu definieren und unabhängig von den US-Vorreitern ein Genre schaffen, das für sich stehen kann. Dann wird es auch in den Medien stattfinden. Ich bin selbst von gewissen Weltkünstlern inspiriert, durch ihren Sound und ihren Produktionen und ich habe mich in diesem Segment völlig ausgetobt. Im Moment gehe ich durch eine Neuentwicklung, eine Art Evolution. Ich möchte mich ständig neu erfinden, alles andere wäre stehenbleiben und das habe ich nicht vor. Ich weiß heute, dass Musik für sich stehen kann und weder Kategorien, Farbe, Herkunft, sozialer Hintergrund noch Gang, Kult oder Ego ausschlaggebend sind. Was mich primär interessiert ist Musik zu machen, ohne Genre und Kategorie. Egal wer, wir alle können Soul und RnB sein! Was ist es für ein Gefühl für dich, deinen Teil zu Peter Fox' Erfolgsalbum "Stadtaffe" beigetragen zu haben und wie war die Zusammenarbeit mit Peter?
D as Album ist von den Aufnahmen, dem Vibe im Studio und den Beteiligten her, ein deutsches Evergreen-Meisterwerk geworden. Ich trage Pierre, die Band und alle Beteiligten im Herzen. Such dir ein Gefühl aus, das sich unbeschreiblich gut anfühlt und das wird nicht an das Gefühl herankommen, das ich im Nachhinein damit verbinde. Deine Fans warten seit langem auf ein neues Album von dir. Wann wird es erscheinen?
Ich bin zutiefst dankbar, dass sich Menschen für mich und meine Kunst begeistern können und sie in ihnen Gefühle auslöst. Mein neuestes Werk ist im Moment die Blütenblätter -EP und ich bin wirklich froh, dass Blütenblätter endlich ihren Weg zu meinen treuen Wegbegleitern gefunden hat. Das war mir ein großes Anliegen, denn ich möchte im Leben zurückgeben. Parallel zu Blütenblätter bin ich, wie schon erwähnt, ständig am Arbeiten, Wachsen, Lernen und Leben und genau das ist es, was mein zweites Solo-Album reflektieren wird. Wachstum.



Was unterscheidet dein kommendes Album von deinen Vorgängerwerken?
Ich kann mich dazu noch nicht äußern, da ich noch nicht dazu bereit bin. Was ich sagen kann ist, dass ich mich wieder einmal gefunden habe zwischen meiner Kunst und dem Leben in meinem Mutterland. (lacht) Wird es Gastbeiträge geben?
Nein, bisher sind noch keine Features geplant und ich habe auch keine großen Ambitionen schon dagewesene Features zu wiederholen. Es muss einfach alles passen. Würdest du sagen, dass dich die Musikszene menschlich gesehen verändert hat?
Ich denke schon, dass mich das Erwachsenwerden in der Musikindustrie durch die guten und schlechten Erfahrungen geprägt hat, aber nicht verändert. Welchen Stellenwert nimmt die Musik in deinem Leben ein?
Musik ist ein großer Bestandteil meines Lebens gewesen, schon im Kindesalter. Seit meiner Auszeit beschäftige ich mich allerdings auch verstärkt mit anderen Dingen zum Beispiel mich arbeitstechnisch weiterzuentwickeln und Wege zu finden, die mir den Spaß an Kunst, Mode und Schreiben noch näher bringen. Welche Musik und Künstler hörst du privat?
Ich höre privat kaum Musik und wenn ich sie dennoch mal höre, ist es immer unterschiedliche Musik, die mich beflügelt. Kannst du dich noch an den Tag erinnern an dem du dich dazu entschlossen hast, selbst Musiker zu werden?
Der Tag, an dem ich mich final dazu entschlossen habe eine Musikkarriere in Erwägung zu ziehen, war der Tag, an dem ich meinen ersten Vertrag unterschrieben habe. Musik war dennoch schon seitdem ich denken kann mein liebstes Gut. Was war bis jetzt der schönste Augenblick in deiner musikalischen Karriere?
Ich muss sagen, dass ich so viele fast schon unzählige, unglaubliche Ausblicke und Einblicke hatte, sodass ich mich wirklich nicht entscheiden kann. Ich bin sehr dankbar für alles was ich sehen durfte bisher, mit und ohne Musik. Welche Ziele möchtest du in deinem Leben noch erreichen?
Musik, Kunst und die vielen Facetten von beiden sind Teil meines Lebens und bleiben da immer. Aber ich habe gelernt, mich anderweitig zu inspirieren und einen Beruf erlernt, der mich glücklich macht. Ich rede ungern über Sachen, die nicht dingfest sind, da ich ein Macher bin. In dem Sinn werde ich es einfach tun und dann davon berichten. (lacht) Welche Dinge machen dein Leben lebenswert?
Ich bin ein sehr spiritueller Mensch. Es sind die kleinen Wunder und der Traum vom Zurückgeben, die mich antreiben. Meine Wurzeln treiben mich natürlich auch an und was sie in mir auslösten, das macht das Leben sehr lebenswert für mich. Wenn ich deinen besten Freund fragen würde was für eine Person du bist, wie würde er dich beschreiben?
Frag ihn bitte, da ich mich geniere das zu erahnen. (lacht) Wo siehst du dich selbst in zehn Jahren?
Ich denke zwar langfristig, aber eben nicht zu langfristig. Ich hoffe einfach, dass ich mich in zehn Jahren immer noch im Spiegel sehen kann. Dafür bete ich.
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