Der iranische Rapper Toomaj Salehi ist frei! Der 32-Jährige wurde im Oktober 2022 wegen seiner regimekritischen Texte und seiner Haltung zur iranischen Protestbewegung verhaftet. Er hat über ein Jahr im Gefängnis verbracht. Nun wurde er auf Erlass des Obersten Gerichts auf Kaution freigelassen, wie sein Anwalt dem Onlineportal Shargh berichtet.
Toomaj Salehi ist frei
Toomaj Salehi hat das Gefängnis in Isfahan Donnerstagnacht verlassen dürfen. Eigentlich wurde der Rapper im Sommer 2023 wegen "Krieg gegen Gott", "Korruption auf Erden" sowie Verbeitung von Lügen und Propaganda zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Laut seinem Anwalt wurde diese Haftstrafe jetzt revidiert, denn das Gericht habe einen "Fehler im ursprünglichen Urteil" gefunden. Toomaj Salehi könnte damit sogar auf staatliche Begnadigung hoffen.
Da er die damals die heftigen Proteste im Zuge des Todes der 22-jährigen Mahsa Amini offen unterstützt hatte, wurde Toomaj Salehi im Oktober 2022 von den iranischen Behörden verhaftet. Kurzzeitig stand die Möglichkeit einer Todesstrafe im Raum, im Sommer 2023 wurde der iranische Rapper schließlich zu sechs Jahren Haft verurteilt. In seiner Zeit im Gefängnis soll der iranische Rapper unter anderem mehrfach gefoltert worden sein. Während seiner Haftzeit haben zahlreiche deutsche Rapper ihre Unterstützung für Toomaj Salehi geäußert, darunter Kool Savas, Xatar, Celo & Abdi, Takt32 und Peter Fox in einer Video-Kampagne namens "RAP4AZADI".
Proteste im Iran: Weitere prominente iranische Gefangene
Toomaj Salehi ist jedoch nicht die einzige iranische Persönlichkeit, die von den dortigen Behörden inhaftiert wurde. Die beiden Rapper Saman Yasin und Behrad Alikenari befinden sich immer noch im Gefängnis. Die iranische Schauspielerin Hannieh Tawassoli sitzt derzeit eine sechsmonatige Haftstrafe ab, da sie angeblich "falsche Inhalte" veröffentlicht habe, "mit der Absicht, die Öffentlichkeit zu beunruhigen". Außerdem wurde Tawassoli zusammen mit zahlreichen weiteren Schauspielerinnen von ihrer Arbeit ausgeschlossen, da sie sich nicht an die Kleiderordnungen für Frauen halten wollten.
Vor Kurzem hat Kool Savas in einem Podcast verraten, warum ihm das Schicksal der protestierenden Iraner*innen so nahe geht: