Ghostface - Back Like That - Das Interview
-Ghostface Killah ist der Mann, der den Wu-Tang Clan in seinen Anfangstagen zusammen- und in harten Zeiten im Spiel hielt. In den frühen Neunzigern hatte der Clan harten, ruffen Sound zurück an die Spitze gebracht, in den kommenden Jahren schufen sie ein Movement, das bis heute seines Gleichen sucht. Kommen wir in die Gegenwart: während ein Großteil der Clan Member im Underground ihr Ding aus alten Tagen fortführt oder ganz verschwunden ist, gilt Gostface als einer der lyrisch anspruchvollsten Rapper aller Zeiten. Die Liebe der Charts bringt einem das natürlich nicht automatisch ein. Back Like That, Ghosts Hit mit Ne-Yo, brachte seinem Album Fishscale einen Chart-Einstieg auf dem Vierten Platz ein. Noch könnte er sein Ziel also erreichen: in Zukunft den Respekt kriegen den er verdient und finanziell bestens abgesichert der großen Kunst nachgehen. Rap on a higher level. Mit beiden Füßen auf den dreckigen Straßen Staten Islands und mit dem Kopf irgendwo, ganz weit weg, in den Sternen.-

Dein neues Album Fishscale ist ein besonders wichtiges in deiner Karriere, oder? Was erwartest du dir davon?


Alle Alben sind natürlich wichtig. Ich erwarte eigentlich nur dass das damit geschieht, was Gott erlaubt.

Hast du dich während der Arbeiten an Fishscale mehr unter Druck gesetzt, als bei deinen bisherigen vier Solo-Alben?

Nein. Ich bin mir natürlich immer bewusst, was die Leute von mir brauchen und ich lerne bei jedem Album wieder mehr dazu. Was die Chemie der Musik angeht, wollte ich den Leuten dieses mal einfach dieses alte Live it up-Feeling zurück geben. Das ist einfach ein Experiment. Das nächste Album wird wieder sehr anders als dieses werden.

Dein aktuelles Album scheint mir nicht vollkommen experimentell zu sein, du hast aber wie immer Wert darauf gelegt, einen eigenen, durchgängigen Sound zu kreieren. Trotzdem arbeitest du meist mit vielen verschiedenen Producern und du wechselst von Album zu Album regelmäßig die Produzenten, mit denen du arbeitest. Was spricht für dich dagegen, einfach bei den Produzenten zu bleiben, die bewiesen haben, dass sie haben was deine Raps brauchen?
        
Es gibt immer auch andere, die heiße Beats haben. Ich bleibe schon manchmal gerne bei einem bestimmten Skript in meiner Musik, aber manchmal geben dir die Leute mit denen du vorher erfolgreich warst einfach keinen dopen Track. Dann musst du zu anderen Produzenten gehen. Es gibt so viele gute Leute da draußen die noch gar keiner kennt.


Als die Tracklist des vierten Albums langsam Form annahm, wunderten sich viele über die Auswahl der Produzenten. RZA, der den Debut-Klassiker Ironman noch fast im Alleingang produziert hatte, steuerte auf Fishscale nicht mal den Beat zum Wu-Tang Reunion Track 9 Milli Brothers bei. Stattdessen fanden sich auf Fishscale, wieder einige Unbekannte, zum Beispiel Lewis Parker, MoSS oder Crack Val. Noch überraschender waren aber die neuen, "großen" Namen. Statt auf Leute zu setzen, die ihre Beats mit einem Chart-Platz inklusive verkaufen können, setzte Ghost (abgesehen von The Champ mit Just Blaze, das allerdings wieder mehr nach Ghost als nach Charts klingt, und dem The Biggie Duets-Reste Track Three Bricks, produziert von Cool&Dre) auf Undergroud Maestros, wie den kürzlich verstorbenen J.Dilla, Pete Rock und MF Doom. Letzterer scheint Ghostface heute das zu liefern, was eigentlich RZAs Job war. Sample-lastige, extra-vagante Beats. Zusammen mit der Bekanntgabe der engen Zusammenarbeit zwischen Iron Man und Metal Fingers auf Fishscale, wurde auch ein gemeinsames Album der beiden angekündigt. Der Name, soweit bisher bekannt: Swift & Changeables. Der Release ist für Ende 2006 geplant. Laut Dreddy Kruger, Wu-Affiliate und Chef des Independent Labels Think Differently Music, lag es an Ghost, das RZA nicht auf dem Album produzierte. "Ghostface sondert sich vom Wu-Tang Clan ab, momentan. [..] Der einzige Grund, aus dem er einen Wu-Tang Clan Song mit einem whacken MF Doom Beat auf dem Album hat ist, dass er weiß das er solche Tracks für die hardcore Wu-Tang Fans braucht. Wie kann man den ganzen Clan auf einem Track haben und daraus einen der schlechtesten Songs des Albums machen? [..] Wenn dieser Song richtig gemacht worden wäre, wenn RZA ihn produziert hätte, wäre er das Highlight auf Fishscale geworden." [Dreddy Kruger gegenüber Henry Adaso, Link] Nun ist der versammelte Clan leider schon länger nicht mehr für Highlights bekannt. Auf die Fertigstellung der Parts seiner Kollegen musste Ghostface teilweise ewig warten, der Beat schrie seiner Meinung nach aber nach einer Wu-Reunion. Für ihn selbst hat MF Doom heute einfach die Beats, die RZA mal hatte. Zumindest was die Qualität von 9 Milli Brothers angeht, muss man dem enttäuschten Ex-Rapper Kruger aber Recht geben. Laut Dreddy soll das ebenfalls für dieses Jahr angekündigte neue Raekwon Album, Cuban Linx II, Fishscale nochmal in den Schatten Stellen. Mit Beats von RZA, Dr.Dre und der Mitarbeit von Busta Rhymes ist hier zumindest einiges zu erwarten. Das MF Doom/ Ghostface Projekt beim Underground Label Nature Sounds wird Dreddy Kruger sicher milder stimmen, nicht zuletzt weil er hier wieder selbst seine A&R Finger im Spiel haben wird. Die beiden maskierten Rapper freuen sich zumindest auf ihre erste Kollaboration in Alben-Länge. "Starks is an ill dude. Sein Flow und der Fakt das er auch mal eine Maske getragen hat -das gehört bewundert." Und... "Doom? Er kann rappen und hat ein gutes Gehör für Musik. Ein großer Künstler. Er ist irgendwie wie ich, einfach sehr kreativ." [Mass Appeal, November 2005] Der Sound des gemeinsamen Werks wird sicherlich anders als ausfallen als der von Fishscale, das erneut mit einem durchgängigen Sound beeindruckt, der Ghostface' momentanem künstlerischen Standpunkt zu entsprechen scheint.


Wie entwickelst du denn den jeweiligen Sound für ein Album, gerade wenn du mit vielen verschiedenen und für dich neuen Leuten arbeitest? Wie wird aus den Beats dieser Leute die aktuelle Version des Ghostface-Styles? Pickst du einfach die passenden Beats, oder sagst du an was du brauchst?

Ich wähle schon aus den Beats, die sie haben. Ich habe nicht die Möglichkeit beim Produzieren daneben zu sitzen und ihnen zu sagen, was ich brauche. Ich gucke eher was ich bekomme und wenn mir etwas gefällt, baue ich darauf meinen Track auf. So entwickelt sich dann mein Formula.

Wie bist du zum Beispiel in Kontakt mit Anthony "Acid" Caputo gekommen? Er hat vorher schon einen Remix zu Tush für dich gemacht, eigentlich macht er aber House Music, oder? Sein Name findet sich sonst eher auf Ibiza Samplern.


Ja, er macht viel House Music. Er ist aber vor allem auch mein Engineer, uns gehört ein gemeinsames Studio [die Reddline Studios in Staten Island, New York; Anm.d.Verf.]. Er nimmt mich im Normalfall auf.

Big Girl ist ein Track von deinem aktuellen Album, den du mit ihm zusammen produziert hast.

Yeah, da gab es aber nicht wirklich viel zu tun. Ich habe mir einfach die Original Platte genommen und drüber gesungen... das ist eigentlich auch schon alles was ich da gemacht habe.


Ähnlich wie hier über You're a big Girl now von den Stylistics, berappt Ghostface schon seit Jahren gerne alte Soul Nummern. Schon auf dem RZA-produzierten 260 vom Debut Album Ironman, ist es schwer zu sagen, ob hier überhaupt mehr gemacht wurde, als die Lieblings-Stelle des Originals zu loopen. Ein Stil, der den ursprünglichen Flavour des gesampelten Songs natürlich gut erhält und den dauraus gebastelten Rap-Track bei aller Einfachheit musikalisch komplex macht. Dass das Ergebnis durchaus anstrengend werden kann, ist ebenso selbst-erklärend. Und Ghost wäre sicher der Letzte, der einen leicht-chaotischen Beat mit monotonen, simplen Raps beruhigen würde. Stattdessen nutzt er die Möglichkeit, um (wie auf Big Girl) die Stimme ins Weinerliche abdriften zu lassen und das Ganze mit Metaphern-überladenen Lyrics zum perfekten Chaos zu steigern. Wie lassen sich echte Gefühle besser in Musik fassen?
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Wenn in den Credits des Albums dein Name neben dem produced by steht, sind das also meist die Tracks, die kaum mehr als ein Sample brauchten. Du würdest dich Produzent nennen?

In meinem Geist bin ich Producer. Ich weiß was ich will und wenn ich die Tasten genau so bearbeiten könnte wie ich wollte... du hättest die dopeste Musik die es gibt, knah I mean? Ich wäre auf einem Level mit Just Blaze, Dre und all diesen Typen...

Können wir das dann für die Zukunft erwarten?

Klar, klar. Alles was Tony Starks jetzt erstmal machen wird ist relaxen. Danach kann ich dann weiter ziehen.

Ein Track der heraussticht auf Fishscale ist Three Bricks, der Bonus Track. Notorious B.I.G. und Raekwon sind dabei, der Beat kommt von Cool&Dre und auch Diddy hatte die Finger im Spiel. War der Song ursprünglich für die Biggie Duets geplant? Yeah, der sollte eigentlich auf das Duets Album aber, ähm... er hat's am Ende nicht auf den Sampler geschafft. So,... we was just like "we gonna fuck around and use that shit". Know i mean? That's what it was.

Hattest du eigentlich Kontakt mit Biggie, als er noch lebte?

Ja. Also wir kannten uns nicht wirklich, aber wir haben uns hallo gesagt.


Auf Three Bricks wird Biggies alte Niggas Bleed-Strophe von Raekwon und Ghostface zu einer Kokain-Deal Story in bester Cuban Linx-Manier ausgebaut. Ghostface hatte mit Raekwon auf dessen Debut-Album Only Build 4 Cuban Linx Storytelling in einer Form etabliert, die es ermöglichte Scarface ohne Fernseher zu gucken. Auch diese Kunst macht Ghostface heute zum Liebling aller Kritiker, auch jenseits der Hiphop Medien. Seine detaillierten Szene-Beschreibungen und wilden Stories brachten ihm auch im NewYorker Respekt ein. Das elitäre Kultur Magazin der Hiphop Hauptstadt lobte nicht nur Tony Starks' Stimme, die selbst dann "honigsüß dahinfließt, wenn er schreit -was er entsetzlich häufig tut", sondern auch seinen lyrischen Inhalt: "Seine Texte schwanken zwischen aufrichtigen, autobiographischen Ornamenten und wunderbaren Anti-Abfolgen". Um zu verstehen was damit gemeint ist, eignen sich die vom New Yorker Magazin passend gewählten Zitate unseres Rap-Goethe. Beweis Stück A: ein Auszug aus All That I Got Is You, der bahnbrechenden Ghetto Ballade mit Mary J.Blidge: "Seven o’clock, pluckin’ roaches out the cereal box/ some shared the same spoon, watchin’ Saturday cartoons/ Sugar water was our thing, every meal was no thrill/ in the summer, free lunch held us down like steel". Auch was eine "Anti-Abfolge" ist lässt sich mit Ghost-Lyrics eindrucksvoll verdeutlichen: "Swing the John McEnroe, rap rock’n’roll/ Ty-D-Bol, gung-ho pro, Starsky with the gumsole/ Hit the rump slow/ parole kids, live Rapunzel/ but Ton’ stizzy really high, the vivid laser eye guy" (von Nutmeg, zu finden auf Supreme Clientele). Wer Wu-Tang kennt, weiß dass das erst ein Anfang war.
Mehr als wirre Über-Metaphern und ehrliche Real Life Lyrics, stechen dann auf Fishscale aber doch wieder die cineastischen Storytelling-Tracks wie Three Bricks ins Auge. Ghostface nutzt diesen Style hier erneut auf einigen Tracks, Raekwon wird ihn auf seinem heiß ersehnten nächsten Album wohl erneut ausbauen, und auch Biggie bewies in seinen viel zu wenigen Tracks das er wusste, wie man Geschichten erzählt.


Was bedeuten Tracks mit solchen Crime-Storys für dich? Sollen sie für den Hörer einfach wie ein guter Kino Film sein? Geht es bei diesen Stories um Unterhaltung oder steckt da mehr hinter?

Ich könnte auf den Tracks auch einfach freestylen und in den Lyrics abstrakt werden. Aber wenn du eine Geschichte erzählst, ist das für mich das beste was es gibt. Die Leute können genau sehen was du denkst, sie bekommen für den Moment einen Einblick in deine Pesönlichkeit.

Du hast mal gesagt, dass du auf Fishscale wieder viele Koks-Storys ausgepackt hast, weil du wusstest dass sie sich verkaufen. Welche Themen würdest du angehen, wenn es keinerlei kommerzielle Zwänge gäbe?

Ja, als wir damals mit Cuban Linx rauskamen, liebten die Leute diesen Drogen Scheiß einfach. Ich habe eine Menge Street-Fans und die möchte ich natürlich nicht verlieren, indem ich zuviel anderen Scheiß mache, weißt du? Als ich in das Rap Game kam, war ich sehr hart mit all dem in Kontakt. Genau das ist es auch, was heute in vielen Hoods abgeht. Das ist was die Leute da kennen und das ist das, was sie sich gerne anhören. Ich weiß gar nicht welche Themen ich gebracht hätte, wenn es nicht diese gewesen wären.

Bei deiner speziellen Art von Storytelling ist eigentlich deutlich, das es sich hier nicht um Stories handelt, die genauso in deinem Leben passiert sind. Ist es dir wichtig den Leuten in deiner Musik zu zeigen, wer Dennis Coles ist?

Ja, darum geht es doch immer! Natürlich ist mir das wichtig. Die Leute müssen herausfinden können, wer du bist. Ich versuche einfach verschiedene Sachen zu machen, mal in der einen und mal in der anderen Richtung. Was auch immer bei diesem Herum-Experimientieren 'raus kommt, kommt halt dabei 'raus.

Also ist Ghostface Killah für dich als Charakter niemand anderes als Dennis Coles?

Nein. Alle meine A.k.a.s sind ein Teil von mir, auf verschiedene Arten. Mal läuft es in die eine, mal in die andere Richtung. Sicher werde ich dabei schonmal fiktional, aber das ist einfach, wie man eine Story konstruiert. Nicht jeder Film den du siehst ist immer die Wahrheit. Ich kann einfach erzählen was ich durchgemacht habe und noch ein paar Sachen hinzufügen, um die Geschichte heißer zu machen. This is music right here. Das Leben ist nicht wie ein Film, deshalb haben meine Songs auch nicht unbedingt ein Happy End. Aber es gibt Sachen, die du dir einfach in deiner Phantasie ausmalen kannst und die die krankesten Bilder ergeben. Das ist dann einfach wie ein Film, like, "let's imagine if this happens. So here we at and -oh shit that happens!" Weißt du was ich meine? Dann kommt es einfach nur noch darauf an, in wieviel Drama du deinen Hörer führen willst. Das ist Rap Musik. Wir sind hier um Spaß zu haben.

Das Cover von Fishscale zieren dann auch, thematisch in bester Cuban Linx-Tradition, Fotos vom Drogen-Schmuggel. In Fischen, in diesem Fall. Fischsuppe halt (mehr als wörtlich übersetzt versteht man unter Fishscale sehr reines Kokain). Doch im Gegenteil zu Kollege Raekwons Lex Diamond Story, hat es Ghost nicht darauf abgesehen, hier nur einen Film zu liefern. Neben den vielen Crime Stories stehen wie immer auch Storys über Frauen. Neben einigen Tracks für die Ladys und über Spass mit den Ladies standen bei Tony Starks auch immer weniger freundliche Songs wie Wildflower: eine der leidenschaftlichsten Abrechnungen mit einer Frau in der Rap Geschichte.

Ein ganz anderes Thema mit dem du regelmäßig Songs füllst, sind Frauen, die sich wie Schlampen verhalten. Auf deiner Single Back Like That droppst du die Line "there's one thing I learned, never trust a female". Du bist jetzt 36, hat sich diese Sicht bei dir nie geändert?

Das kommt natürlich stark drauf an. Wenn du ein Mädchen wirklich kennst, denke ich du kannst ihr auch vertrauen. Es kommt ganz darauf an, wie sie sich benimmt und welche Einstellungen sie hat. Es gibt Frauen, mit denen kannst du ewig zusammen sein und du kannst ihnen trotzdem nicht trauen. So was habe ich schon durchgemacht. Es kommt auch darauf an , was sie gerade in ihrem Leben durchmacht. Bei dem konkreten Song habe ich einfach aufbauend auf Ne-Yos Hook gearbeitet. Ich habe nie genau das erlebt, was ich da erzähle, es ging einfach um den Gedanken "du kriegst mich nicht zurück". Meine Stories hören sich an wie wahre Geschichten, die Leute fragen mich oft ob genau das auch passiert ist. Wenn ich einen Song mache, muss ich aber einfach meine Gefühle rauslassen, so dass ich auch beim Hörer diese Gefühle wecke. Wenn ich das schaffe, weiß ich das ich meinen Job gemacht habe. Dann kommen die Leute auch und sagen "Yo, das hörte sich wirklich an als hättest du genau das erlebt".

Wie wichtig sind Frauen als Hörer für dich? Sind sie eine Zielgruppe?

Frauen sind sehr wichtig. Sie kaufen Musik und sagen wo's langgeht. Wenn zu hause die Frau sagt "das ist hot", geht der Mann los und kauft es. Frauen heute... sie regieren die Welt.

Wir haben schon über verschiedene Themen in deiner Musik gesprochen. Denkst du etwas wie Underwater könnte zu den Dingen gehören, die du in der Zukunft häufiger machen wirst?

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In Underwater lässt sich Ghostface auf einem nautischen MF Doom Beat in eine Unterwasser Phantasie fallen, bei der man daran zweifelt, dass er vor Jahren das Weed aufgegeben hat. Ghost taucht mit Meerjungfrauen, sieht SpongeBob der in einem Bentley Coupé Frauen zur Musik der Isley Brothers schlägt und endet den Verse mit Verweisen auf die Thora und den Koran.
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Weißt du, der Geist ist unendlich und ich denke eine Menge verrückter Sachen. Die Musik ist immer das was mich dazu bringt dieses oder jenes aus dem Song zu machen. Der Beat hat mich zu dieser Unterwasser-Story inspiriert. Ohne den Beat, wäre es etwas anderes geworden. Das ist Musik.

Du hast mal gesagt, dass du dir vorstellen könntest zu rappen bis du 80 bist. Als Jay-Z sich offiziell als Rapper zurück gezogen hat, hat er das auch damit begründet, dass er heute nicht mehr das Gefühl habe, seine Persönlichkeit in Rap wiederzufinden. Die Images in Rap entsprachen offensichtlich nicht mehr dem, wie er sich selbst sah. Denkst du das es mal so was wie Rap für Erwachsene geben wird? So dass es auch Themen gäbe, über die du in zehn Jahren noch rappen kannst?


Klar. Genau das werde ich machen. Du kannst nicht mit Vierzig immer noch über Crack und Hustling reden, wenn du seit langem kein bißchen mehr hustlest. Wie willst du das machen, wenn du ein erwachsener Mann bist? Du musst mit komplett neuem Zeug kommen, das zu deinem Alter passt. Grown Man Shit.

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Während Ghostface also weiter versuchen will, Hiphop durch die Pubertät zu bringen, lenkt Jigga in Flip Flops und Botton Ups ein mehrere Millionen Dollar schweres Unternehmen. Als Def Jam Präsident war er außerdem auch direkt für Fishscale verantwortlich. Angesprochen auf die Vorteile der zusammenarbeit mit Jay-Z, der sein Debut drei Jahre nach Enter the Wu-Tang veröffentlichte, lobt Ghost vor allem die Kommunikation auf Augenhöhe. "He gon look me in my face and talk to me on some real-nigga-to-real-nigga [shit]. Er sitzt nicht Zigarre rauchend vor mir, nimmt Telefonate an und hört nicht zu. Wir arbeiten zusammen um ein paar Einheiten verkaufen zu können. I'm my own man. Come on son. This nigga done run it. Ich folge Veteranen, egal ob sie älter oder jünger sind als ich."

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