Französischer Rap-Star liefert offiziellen WM-Song für Katar

Ob man will oder nicht: Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar wird stattfinden und sie rückt immer näher. Und bei dieser gut geölten Marketing-Maschine gehört auch eine überdimensionale Werbetrommel dazu. Wie bei jedem großen Turnier wird es auch in Katar einen Song geben, der permanent im Fokus steht. 2022 hinter den Mikrofonen: Superstars aus Frankreich und Puerto-Rico.

WM-Song "Arhabo" für Katar 2022 von Maître Gims & Ozuna

In die Fußstapfen von Shakira ("Waka Waka", Südafrika 2010), Pitbull ("We Are One", Brasilien 2014) und dem Trio aus Nicky Jam, Will Smith und Era Istrefi ("Live It Up", Russland 2018) treten nun Maître Gims und Reggaeton-Superstar Ozuna. Das Werk wird wohl auf den Titel "Arhabo" hören.

Dass Gims Massen bewegen kann, hat er schon etliche Male unter Beweis gestellt. Als voluminöse Stimmgewalt der Crew Sexion d'Assaut ("Désolé") haben ihn auch in Deutschland schon 2010 einige Menschen kennengelernt. Bevor er dann 2019 an Shirin Davids Seite bei "On Off" wieder einen Erfolg bei uns einfahren konnte, hatte er mal eben in seiner Heimat alles auseinandergenommen. Unter anderem mit "Sapés comme jamais" (featuring Niska), "Est-ce que tu m'aimes?" oder "La Même" sind einige seiner Tracks unwiderruflich in Frankreichs Musikgedächtnis gebrannt.

Gims bedient dabei eine bunte Palette zwischen Rap, Pop und Elektro, gerne mit afrikanischen Einflüssen und operntauglichem Gesang. Hinzu kommt mit Ozuna jemand, der für gute Stimmung und Party steht. Einem kuscheligen Couchabend mit Glühwein – wie es sich für ein großes Fußball-Turnier gehört – steht also nichts im Weg, wenn "Arhabo" sommerlich aus den Boxen tanzt. Einen kurzen Teaser für den Sound hat die FIFA bereits parat:

"Die beste WM der Geschichte"

Zur (laut FIFA-Präsident Infantino) "besten WM der Geschichte" in Katar kann man durchaus auch ein anderes Verhältnis haben als Gims und Ozuna. Berichten von Amnesty International und The Guardian zufolge sollen bei den Bauarbeiten für die WM zwischen 6.500 und 15.000 Menschen gestorben sein. Menschenrechtstechnisch sieht es aber nicht nur für Gastarbeiter düster aus, sondern auch für Homosexuelle (es drohen Gefängnisstrafen), Frauen, Emir-kritische Dichter und so weiter. Zumindest in Sachen Homofeindlichkeit scheint es zwischen Katar und Gims Schnittmengen zu geben (hier nachzulesen). Ob all das am Ende zu einem Boykott führt, nach dem viele schreien, und wie flächendeckend dieser tatsächlich ausfallen wird, ist zu bezweifeln – bei dem geilen Partyhit von Gims und Ozuna!

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