"Everybody": Warum Kanye West das Backstreet Boys-Sample nicht gecleared hat

Am Freitag soll das neue Kollaboalbum von Kanye West und Ty Dolla $ign erscheinen – ob das wirklich passiert, das ist mit Blick auf vergangene Kanye-Releases auch noch zwei Tage vor geplanter Veröffentlichung mehr als unsicher. So oder so, die Tracks sind offenbar schon fertig (auch das ist bei Kanye nicht immer der Fall). Die beiden haben diese Woche bei einem Listening Event in Miami einen ersten Einblick in "Vultures" gegeben und sorgten vor allem mit dem Intro für viel Aufmerksamkeit. Auf "Everybody" ist nämlich der gleichnamige Backstreet Boys-Klassiker gesamplet. Und das, ohne dass die Boyband das Sample freigegeben hat.

"Everybody": Kanye West & das Backstreet Boys Sample

TMZ will erfahren haben, dass Kanye keine Sample-Freigabe von den Backstreet Boys einholen konnte. Ob er angefragt hat und abgewiesen wurde oder ob es erst gar keine Anfrage gab, ist dabei nicht klar.

Nichtsdestotrotz scheinen die Chancen nicht schlecht zu stehen, dass der Track schlussendlich trotz vermeintlicher Sample-Problematik auf dem Album landen wird. Denn, wer bei der Album-Preview ganz genau hingehört hat, wird womöglich erkannt haben, dass es gar nicht wirklich Nick, Kevin, Howie, Brian und A.J. sind, die da singen. Bei dem Sample handelt es sich nämlich augenscheinlich um eine Coverversion des Hits. Durch dieses rechtliche Schlupfloch könnte es Ty und Ye möglich werden, den Song auch ohne explizite Zustimmung der Backstreet Boys zu verwenden.

Natürlich sind auch Coversongs kein rechtlicher Freifahrtschein und jeder Fall hat individuelle Kniffe und Tücken. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass man in den USA - ähnlich wie in Deutschland - Songs covern darf, ohne den ursprünglichen Artist nach Erlaubnis fragen zu müssen. Man muss den Künstler lediglich darüber informieren und eine spezifische Tantiemen-Pauschale bezahlen. Ob man dieses Cover so ohne weiteres samplen darf, ist wieder eine andere Frage. Aber da wird sich Kanyes Rechtsberatung bestimmt Gedanken zu gemacht haben.

Neben dem Intro stahl bei der Listening Party vor allem ein Featuregast die Show:

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