DSDS-Rapper Big N hadert mit seinem Major-Vertrag
Big N

Im Januar 2023 ging der Rapper Big N mit der Performance seines Songs "Let's Bounce" bei der Castingshow "DSDS" viral. Kurz darauf wurde bekannt, dass er einen Vertrag bei der Universal Music Group unterschrieben hat. Danach wurde es einigermaßen ruhig um den aufstrebenden Künstler. In einem neuen Interview mit MC Bogy und B-Lash im "100% Realtalk Podcast" macht Big N nun öffentlich, dass so ein Major-Deal für ihn nicht nur positive Seiten hat.

Big N will Labeldeal neu verhandeln

Big N erinnert sich, dass ihm, nachdem sein Song "Let's Bounce" auf TikTok viral gegangen war, ein Bandübernahmevertrag von Universal angeboten worden sei. Den habe er direkt unterschrieben. Allerdings habe sich daraufhin statt des großen Erfolgs vor allem Ernüchterung breitgemacht. Plötzlich seien seine Songs nicht mehr in Playlisten gelandet und generell habe es nach dem anfänglichen Hype nicht den erhofften Fortschritt gegeben.

Er sei "aktuell noch da gesignt", macht aber deutlich, sobald er die per Vertrag noch abzuliefernden Songs abgegeben habe, neu verhandeln zu wollen. Das größte Problem sei, dass er selbst für Studiosessions und die Produktion seiner Musik aufkommen müsse. Gleichzeitig könne es jedoch auch passieren, dass Universal seine Songs ablehne, sodass immer ein Risiko bestehe, Geld in Songs zu stecken, die dann gar nicht erscheinen.

Bei einem Bandübernahmevertrag sichert sich ein Label die Exklusivrechte, die Master eines Artists auszuwerten. Das bedeutet, der Artist ist selbst dafür verantwortlich, ein Band zu produzieren, welches dann durch das Label vervielfältigt und verbreitet, beziehungsweise vermarktet wird.

"Ich hab' jetzt paar Tracks noch abzuliefern und dann, mal schauen, will ich auf jeden Fall neu verhandeln. Weil dieser Bandübernahmevertrag... Du gehst ja quasi mit deinem Privat-Geld rein und gehst in irgendwelche Studios und nimmst Songs auf. Im Endeffekt kann es auch sein, du nimmst den Song auf und die sagen: 'Wir wollen den Song nicht.'"

Mit einer beachtlichen Club-Tour über rund 70 Gigs habe sich Big N im letzten Jahr glücklicherweise trotzdem finanzieren können. Gleichzeitig wisse er, dass das kein Dauerzustand sein kann, da Clubs einen auch nur buchen würden, solange man Hits landet.

Ein weiteres Problem sei, dass er nicht die Musik machen könne, die er machen will. Big N gibt an, dass er eigentlich gerne weiter in die G-Funk-Richtung gehen würde, Universal hingegen will scheinbar einen anderen Kurs einschlagen. Insgesamt wolle Big N raus aus dem Bandübernahmevertrag und lieber eigenständig entscheiden, was erscheint:

"Das ist dann halt schon auf der einen Seite, ein bisschen ein Stein im Weg. Wenn du deine Mucke präsentieren möchtest, aber du musst warten auf 'ne Antwort, [...] Man muss raus aus dieser Bandübernahme und selber seine Songs droppen, die ganze Zeit. Und dann das Geld halt wieder einspielen."

Wie viele Songs Big N noch abliefern muss, bis er seinen Vertrag erfüllt hat, ist nicht bekannt.

Hier könnt ihr euch das ganze Interview reinziehen (ab 54:50 geht es um seinen Vertrag):

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