Deso Dogg: Anklage wegen illegalem Waffenbesitz
Deso Dogg , der sich mittlerweile Abou Maleeq nennt, wird von der Berliner Staatsanwaltschaft wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt. Der ehemalige Rapper, der mittlerweile in islamistischen Kreisen aktiv ist, soll laut Anklageschrift scharfe Munition in seiner Privatwohnung gehortet haben. Am 16. April bestätigte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steller , gegenüber der dpa , die Zustellung der Anklage. Aus dieser geht hervor, dass, neben in seiner Privatwohnung gefundenen Munition, auch ein Video vom Juli 2008 existieren soll, auf dem er mit einer Waffe hantiert haben soll. Das Video, als auch die Munition sollen während einer Hausdurchsuchung im März 2010 sichergestellt worden sein. Darüber hinaus sollen der Nachrichtenagentur dapd nicht öffentlich einsehbare Facebook Einträge zugespielt worden sein. Diese sollen unter den Namen Abou Maleeq und Denis Mamadou Cuspert , Abou Maleeq s bürgerlichem Namen, geführt werden. In diesen Einträgen soll es heißen: "Ihr wisst ganz genau, dass ich hier alles in Schutt und Asche legen kann, ob ich im Gefängnis bin oder draußen" .
Zudem sollen die Einträge anderer Islamisten von jeweiligen Accounts verlinkt worden sein. Als ehemaliger Gangsterrapper gehörte Gewalt in seiner Musik mehr oder weniger dazu. In seinen letzten Musikveröffentlichungen ging Abou Maleeq einen Schritt weiter und rief zur Gewalt auf. In einem seiner Songs, der unter dem Titel Wofür wir stehen erschien, fallen folgende Zeilen: "Das höchste Wort Allahs, bis zum letzten Atemzug" "Das Schwert, das niemals ruht, aus Liebe geben wir unser Blut […] Mein Herz schlägt für Dschihad, das bis zum jüngsten Tag"


Nach Abou Maleeq s Konvertierung zum Salafismus, einer radikalen Auslegung des Islams, begann er auf verschiedenen Veranstaltungen Predigten zu halten. Zu seinen Befürwortern gehört auch der damals 21-jährige Todesschütze Arid U ., der am 2. März ein Attentat auf US-amerikanische Soldaten am Frankfurter Flughafen ausübte und dabei zwei Menschen tötete und drei weitere Personen verletzte. Der glückliche Umstand, dass die Tatwaffe plötzlich klemmte, verhinderte weitere Tote und Verletzte. Die zuständigen Beamten fanden im Rahmen ihrer Ermittlungen unter anderem den YouTube Account Arid s, mit dem unter einem der Videos Abou Maleeq s folgender Kommentar hinterlassen wurde: "Ich liebe dich für Allah!" Abou Maleeq selber scheint dem drohenden Prozess und einer eventuellen Haftstrafe gelassen entgegen zu blicken. Laut Rheinischer Post soll es in seinem Facebook Eintrag heißen:
"Ihr könnt machen, was ihr wollt, ich bin nicht mehr von dieser Welt" . Der Musik, wie Abou Maleeq sie noch unter seinem ehemaligen Namen Deso Dogg veröffentlichte, hat er abgeschworen. In einem Videostatement äußert er sich dazu. Das Video findest du auf Seite zwei.
Während eines Videostatements spricht Abou Maleeq über die Gefahren die in der Musik lauern. Unter Tränen schildert er, was mit seinen Glaubensbrüdern und -schwestern passiert, wenn sie mit Musik in Kontakt treten. Nach seinen Ansichten beinhaltet Musik auschließlich Schlechtes und verdirbt die Menschen.

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