Bushido weist "Unterdrücker"-Vorwürfe von sich

Bushido will angeblich nichts damit zu tun gehabt haben, Rücken- und Unterdrücker-Strukturen in der Deutschrapszene zu etablieren. In einem neuen Interview mit der FAZ wird Bushido mit dem Vorwurf konfrontiert, "verantwortlich für diese Zustände im Deutschrap" zu sein. Davon will das ersguterjunge-Oberhaupt allerdings nichts wissen.

Bushido über organisierte Kriminalität im deutschen Rap

Bushido führt im Laufe des Interviews weit aus, wie tief organisierte Kriminalität mittlerweile im deutschen Rap verstrickt ist. Ihm zufolge würden "99 Prozent der deutschen Rapper" Geld an einen Rücken abdrücken. Dass er mit dieser Geschäftspraktik angefangen habe, weist Bushido allerdings von sich. Er behauptet, lediglich der erste gewesen zu sein, "der diesem Klientel an Verbrechern gezeigt hat, dass viel Geld im Deutschrap zu holen ist." Kriminalität habe es aber auch schon vor ihm gegeben.

Dass Arafat ihn 2004, so wie in seinem eigenen Film "Zeiten ändern dich" dargestellt, unter Androhung von Gewalt aus dem Vertrag mit Aggro Berlin geholt habe, sei beispielsweise gar nicht sein Wunsch gewesen.

Und auch bei dem jahrelangen Unterdrücken von Beef-Kontrahenten will Bushido seine Finger nicht mit im Spiel gehabt haben. Er habe Deutschrap angeblich gar nicht so ernst genommen, und deswegen auch niemanden auf andere Rapper gehetzt. Auch hier sieht Bushido Arafat quasi allein in der Schuld. Dieser sei es gewesen, der ein Interesse daran hatte, "solche Konflikte im Keim zu ersticken". Um seine Daseinsberechtigung als Rücken zu untermauern.

"Ein Team, das zusammen die Szene unterdrückt und viel Geld verdient hat", wie FAZ-Redakteur Sebastian Eder es formuliert, seien er und Arafat nicht gewesen. Vielmehr habe es sich um eine "einseitige Bewirtschaftung" gehandelt, so Bushido. Er habe viel Geld verdient und Arafat habe bei ihm achtstellig abkassiert.

Die Wut, die Szene-intern gegen Bushido empfunden werde, könne er nicht nachvollziehen. Statt gegen ihn sollten sich die Leute lieber gegen Arafat wenden.

"Zu tun, als hätte ich jahrelang die Deutschrapszene terro­risiert, ist absolut falsch und konstruiert."

Bushido bewirbt neues Podcast-Projekt

Natürlich ist Bushido nicht ohne Grund bei der FAZ zu Gast, die er zumindest früher dem "Team Arafat" zugeordnet hatte. In dem Interview geht es auch um seinen kommenden Montag startenden Podcast "Backstage – mit Bushido und Peter Rossberg". Darin will Bushido Dinge thematisieren, wie unter anderem "die Scheinheiligkeit von Capital Bra" und die angeblichen Millionenschulden verschiedener großer Deutschrapper.

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