Eine Hiphop-Fashionshow: Pharrell Williams für Louis Vuitton [Kolumne]
Pharrell Williams

OH, SCHUHEN! ist der erste deutschsprachige Sneaker & Streetwear Podcast. Und gemeinsam mit Hiphop.de bringen wir euch einmal im Monat diese Kolumne nach Hause. Eine Kolumne über Sneaker, Streetwear, Mode und was das eigentlich alles mit Hiphop zu tun hat. OH, TALK!

Es war ein lang erwarteter Moment: Pharrell Williams’ erste Show für das ikonische Modehaus Louis Vuitton. Der Musiker und Weltstar, Hiphop born and raised, und nun Nachfolger von Virgil Abloh. Die Erwartungen waren immens, eigentlich wie immer, wenn Pharrell etwas tut. Jetzt, sein Debüt als Men’s Creative Director von Louis Vuitton war ein unvergesslicher Moment - und das hatte sogar mehr mit Hiphop als mit Mode zu tun.

In der ersten Reihe saßen Stars wie LeBron James, Zendaya, Lewis Hamilton oder Kim Kardashian, plus die A+-Liste der internationalen Hiphop-Prominenz: Rihanna kam schwanger mit Ehemann A$AP Rocky, Tyler, The Creator war aus dem Fan-Modus gar nicht mehr rauszukriegen, No Malice und Pusha T wiedervereinten sich kurzerhand auf dem Runway und hatten sogar einen neuen Clipse Song mitgebracht, und während Beyoncé eine kleine Pause auf ihrer Welttournee einlegte, rappte Husband Jay-Z kurzerhand ein paar Songs auf der Aftershow-Party. All das auf der Pont Neuf, der ältesten im Originalzustand erhaltenen Brücke über die Seine in Paris. Das war keine Modenschau, das war ein Spektakel!

Dass es bei der Nummer aber eigentlich ja auch irgendwie um Mode geht und gehen sollte, fiel bei dem Laufsteg-Coachella ein bisschen hinten rüber. Dabei brachten Williams und Team eine Kollektion, die unaufgeregt und stilsicher den Weg, den Abloh einst ebnete, weiterging, und durchaus das ein oder andere Highlight zu bieten hatte. Allen voran das “Damouflage” Pattern, eine Mixtur aus dem ikonischen LV Damier und klassischem Military-Camouflage. Außerdem gab es Varsity-Jackets im besten Avirex-Style, Shoutouts an seine Homestate Virginia in dem er "Virginia is for lovers" in "LV is for lovers" flippte, und auch ansonsten war das alles ziemlich viel Hip-Hop-influenced. Aber wen wundert's.

Nachdem es anfangs einige Zweifel an Williams Tauglichkeit gegenüber ausgebildeten Designer*innen gab - Martine Rose und Grace Wales Bonner waren Berichten zufolge Optionen für Louis Vuitton gewesen, und nicht wenige hätten auch gerne Kid Super in der Rolle gesehen - war seine Clout in Paris deutlich zu spüren und die Zweifel mindestens aufgrund des Spektakels für kurze Zeit verstummt. Bei einem solchen Feuerwerk fällt Reden eben auch einfach schwer.

Fest steht: Der 20. Juni 2023 war ein bemerkenswertes Debüt für Williams. Die Ära des Skateboard P bei LV hat begonnen. Wir sind gespannt!

(Autor: Team Oh, Schuhen!)

(Die in der Kolumne wiedergegeben Aussagen und Meinungen entsprechen nicht unbedingt denen der Hiphop.de-Redaktion.)
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