French Montana über Farid Bang, "For Khadija", Gott & Afrika [Interview]
French Montana

Vier Jahre ist der Song "Maghreb Gang" mit French Montana, Farid Bang und Cheb Khaled schon her. In einem exklusiven Interview spricht French Montana mit uns über seine Zusammenarbeit mit Farid Bang und erklärt, warum er von vornherein wusste, dass "Maghreb Gang" ein Hit wird. Weshalb French Montanas bevorstehenden Dokumentation "For Khadija" für ihn und andere Einwanderer so wichtig ist, er in Afrika stärker zu Gott findet und warum er trotz seines immensen Erfolgs regelmäßig seine alte Hood in New York besucht, erfahrt ihr hier: 

Miriam: Ich habe gesehen, dass du Drakes Tour besucht hast. Drake nutzt Auftritte gerne, um neue Musik anzukündigen. Werdet ihr zwei neue Musik droppen?

French Montana: Ja, wir haben an neuer Musik gearbeitet.

Miriam: Wird was auf deinem neuen Album erscheinen?

French Montana: Ich weiß noch nicht, wo es landen wird. Aber es kommt.

Miriam: Was dein Album betrifft: Kannst du schon einen kleinen Einblick geben, was wir bezogen auf Stil oder Features davon erwarten können?

French Montana: Ich gehe zurück zum Stil von "Mac & Cheese 5". Zurück zu meinem alten Sound, viel Sampling.

Miriam: Kannst du schon ein paar Features verraten? 

French Montana: Tatsächlich möchte ich die Fans wirklich damit überraschen.

"Ich wusste, es wird ein Hit": French Montana über gemeinsamen Song und Zusammenarbeit mit Farid Bang

Miriam: Dann können wir ja nur gespannt bleiben! Wir können dafür aber über eine andere Zusammenarbeit sprechen: Vor 4 Jahren hast du mit Farid Bang und Cheb Khaled den Track "Maghreb Gang" veröffentlicht. Wie kam dieser Hit zustande?

French Montana: Ich war in Dubai. Er und ein Freund von mir kamen auf mich zu und spielten mir die Aufnahme vor. In der Aufnahme war Cheb Khaled mit einem meiner Lieblingslieder zu hören, ich fand den Beat unglaublich. Ich mache Musik, weil ich die Musik liebe und als ich das gehört habe, habe ich mich verliebt. Ich wusste, es wird ein Hit. Also habe ich es gemacht.

Miriam: Farid hat kürzlich ein Bild von euch auf Instagram gepostet hat, ihr scheint immer noch in Kontakt zu stehen.

French Montana: Ja, auf jeden Fall. Ich hatte einen Auftritt in Marbella und dachte, lass uns "Maghreb Gang" live performen. Das war das erste Mal, dass wir den Song auf einer Bühne gespielt haben.

Wie French Montana auf das Erdbeben in seiner Heimat Marokko reagierte

Miriam: Vor ein paar Wochen gab es ein tragisches Erdbeben in Marokko, deinem Heimatland. Du hast auch auf den VMAs darüber gesprochen. In welcher Situation warst du, als das passiert ist?

French Montana: Als Erstes musste ich meine Mutter anrufen, weil sie zu dem Zeitpunkt in Marokko war. Meine ganze Familie war in Marokko, alle in Casablanca. Ich musste sie anrufen und sicherstellen, dass nichts passiert ist. Dann fand ich heraus, dass das Erdbeben hauptsächlich Schaden in den Bergen und Marrakesch angerichtet hat. Das ist eine verdammt traurige Situation, aber das Positive daran ist, dass alle gesehen haben, wie die Marokkaner zusammenhalten. Alle haben gezeigt, wie viel Liebe sie füreinander empfinden. Es war einfach schön zu sehen, wie unsere Leute zusammenhielten.

French Montana über seine Dokumentation: "For Khadija zeigt eine Geschichte hinter dem Gesicht"

Miriam: Du wirst eine Dokumentation mit dem Titel "For Khadija" veröffentlichen. Kannst du unseren Lesern Einblicke geben, worum es genau gehen wird?

French Montana: Es geht um mich und meine Mutter, die lange nicht nach Marokko zurückkehren konnte. Es geht generell um meine Familie, darum, die Green Card zu bekommen und der Armut zu entfliehen. Die Doku zeigt, wie ich versucht habe, es im Rap zu schaffen und wie manche Menschen an mir gezweifelt haben. Die Doku zeigt mein Leben im Mekka des Hiphops. Es ist eine wahre Geschichte.

Miriam: Wann wird die Doku veröffentlicht?

French Montana: Anfang nächsten Jahres.

Miriam: Warum genau ist diese Doku deiner Meinung nach wichtig, insbesondere vielleicht für andere Einwanderer?

French Montana: Weil es für andere Einwanderer noch nie eine so erfolgreiche Geschichte gab. Für mich war es sehr wichtig, den ersten Schritt zu machen. Damit jeder, der nach mir kommt, die Hindernisse und die Dinge kennt, die ich durchmachen musste, um das zu erreichen. "For Khadija" zeigt eine Geschichte hinter dem Gesicht.

French Montana über Gott, Afrika und seine Hood

Miriam: Für das Musikvideo deines neuen Songs "Wish You Well" bist du mit Swae Lee nach Nigeria gereist. Erzähl mir davon, wie war es?

French Montana: Es war eine wichtige Erfahrung, Menschen zu sehen, die so einen intensiven Bezug zu Gott haben, so glücklich sind, obwohl sie nicht so viel besitzen wie Menschen in den Staaten. Es gibt dort eine Menge Liebe zur Musik, viel Tradition und viel Kultur. Mir ist wichtig, solche Orte zu zeigen. 


Miriam: Für das Video von "Unforgettable" wart ihr ja schon in Uganda, hast du in Nigeria etwas Besonderes erlebt?

French Montana: Ich habe dort Allah und Spiritualität gespürt. Ich habe Gottes Anwesenheit gespürt, das hatte eine heilende Wirkung auf mich. Jedes Mal, wenn ich Afrika besuche, berührt es mein Herz. Ich liebe es einfach.

Miriam: Liegt es daran, dass du dort einen anderen Lifestyle lebst, als zum Beispiel in New York? In New York herrscht zwar zum Teil auch große Armut, allerdings eine andere Art von Armut.

French Montana: In New York gibt es wunderschöne Orte, trotzdem drehe ich meine Videos in der Hood. Wenn ich nach Nigeria gehe, drehe ich meine Videos in der Hood. Aber es gibt einen Unterschied zwischen der Hood hier und der Hood dort. Dort sind sie glücklicher. Ich gebe mir Mühe, genauso glücklich wie sie zu sein. Hier sind die Menschen leider weniger glücklich. Ich denke, das liegt daran, dass hier alle Zugang zu vielen Dingen haben, die sie sich nicht leisten können. Je mehr du weißt, desto mehr tut es weh, wenn man es nicht haben kann.

Miriam: Du besuchst also immer noch dein Hood in New York?

French Montana: Ja, natürlich. Alle meine Freunde leben immer noch dort.

Miriam: Wie ist es, auf der Straße aufzuwachsen und als Star zurückzukommen?

French Montana: Alle sind einfach froh, dass einer von uns es geschafft hat. Wir haben es immer für unmöglich gehalten, bis der Idiot kam und es durchzog.(lacht) Dadurch sehen sie, dass es möglich ist. Sie wissen, dass am Ende des Weges ein Licht ist.

Miriam: Danke dir für das Interview!

French Montana: Shoutout nach Deutschland, vielen Dank für den Support!

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