Gänsehaut ist, wenn legendäre Hiphop-Momente entstehen

Als Jay-Z (damals noch mit Bindestrich) 2003 seinen Rücktritt als Rapper ankündigte, glaubte ihm noch (fast) jeder. Drei Jahre und eine Amtszeit als Def Jam-Präsident später kehrte er zurück. Sein Comeback-Album Kingdom Come gilt als eines seiner schwächsten, das Rücktrittswerk The Black Album als eines seiner besten.

Besonders hervorragend auf der Platte ist der Song Public Service Announcement. Wer Jigga schon einmal live erleben durfte, weiß, wie der Track abgeht. Die 2:45 Minuten gehören sozusagen zu den sieben Weltwundern der moderneren Hiphop-Geschichte.

Just Blaze produzierte das Vorzeigebrett und erzählt ausführlich vom Prozess. Offenbar habe Jay den Beat kurz vor einem Pressetag gehört. Während er den Leuten von Radio und TV also interessante Dinge über das (eigentlich schon fertige) Album erzählte, schlich er sich immer mal wieder kurz in den anderen Raum des Studios und droppte eben einpaar Bars in der Booth. Abends saß der Track. Am folgenden Tag habe er offenbar Looking At My S Dots vom Album geschmissen um PSA draufzunehmen.

Wenige Tage später spielte Jay Z zum Abschied als erster Rapper im ausverkauften Madison Square Garden. Das Publikum konnte jedes einzelne Wort zu Public Service Announcement mitrappen. Natürlich.

Fällt einem etwas auf? Spontane Tracklist-Änderungen und ein ausverkauftes Madison Square Garden – das kann 13 Jahre später auch Jay Zs einstiger Schützling, der einzig wahre Kanye West.

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