Bushido war gestern bei Serdar Somuncus Talkshow "So! Muncu!" zu Gast. Gemeinsam mit CSU-Politiker Michael Frieser, Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner und Komikerin Lena Liebkind wurde über das Thema Kunstfreiheit gesprochen. Wie funktioniert Rap? Wo liegen die Grenzen? Gelten hier andere Regeln als in anderen gesellschaftlichen Bereichen? Fragen, die zumindest angeschnitten wurden. Klick oben auf das Bild und du gelangst zum Stream.
Bushidos Position kennen Fans schon aus vorhergegangenen Beiträgen des Berliners, der trotz des öffentlichen Streits mit Kollegah und Farid Bang fast eine verteidigende Rolle einnimmt, gleichzeitig aber die Line jenseits einer (seiner) moralischen Grenze einordnet. Einen seiner besten Momente hatte er gestern, als er – angesprochen auf die Verantwortung von Rappern gegenüber ihren Hörern – die Frage in den Raum wirft, wo RTL-Sendungen wie "DSDS" ihre Verantwortung hätten.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Rap sich nicht häufiger hinterfragen lassen muss. Der Aspekt, dass andere moralisch fragwürdige Momente in der deutschsprachigen Öffentlichkeit passieren, fällt aber oft unter den Tisch, wenn die Medien und die Politik in Rappern wieder ein dankbares Feindbild gefunden haben. Wenn Rapper sich ihre Verantwortung gegenüber Rezipienten, die eventuell nicht jede Zeile einordnen können, besser klar machen müssen (und das müssen sie!), müssen auch Formate ihre Verantwortung überdenken, die davon leben, permanent Menschen vor einem Millionenpublikum bloßzustellen.