3 Gründe, warum Rap so ein schlechtes Image hat (MrWissen2go)

Der YouTuber Mirko Drotschmann aka MrWissen2go behandelt in der Regel politische Themen wie etwa die Auswirkungen der erneuten Großen Koalition, den Konflikt zwischen Kurden und Türken oder zuletzt unser Gesundheitssystem. Ausgehend von der aktuell medial sehr präsenten Debatte um Kollegah und Farid Bang hat der langjährige Rapfan (und ehemalige RBA-Teilnehmer!) seinen 650.000 Abonnenten erklärt, wie Rap seiner Meinung nach zu seinem schlechten Image gekommen ist. Grundsätzlich macht er die Gründe für Deutschraps Standing an drei Punkten fest:

1. Mediale Darstellung. Vorwiegend in boulevardeske Medien wie eben die der Bild und RTL werde Rap vorwiegend im negativen Kontext thematisiert. Wer solche Medien als einzigen Kontaktpunkt zur Kultur hat, der kann nur ein voreingenommenes Bild bekommen. Zudem werde Rap – deutlich subtiler – als Hintergrundmusik "überproportional oft" in Reportagen oder Dokus über soziale Brennpunkte genutzt, was das Bild von Rappern bestätigen würde. Einige Printmedien jedoch wären stets um eine neutrale Berichterstattung bemüht, wie der Journalist Stefan Burkard in seinem Buch "Hiphop am Pranger" herausgearbeitet hat.

2. Generationenkonflikt. Fehlender Bezug und dadurch mangelndes Verständnis zu den Texten und Hintergründen der Rapper lassen die ganze Kunstform schnell in einem schlechten Licht erscheinen. Interessant: Hier spricht er auch den Konflikt innerhalb der Rapwelt an, den wir seit wenigen Jahren immer stärker spüren.

3. Missverständnisse. Etwa der sportliche Battle-Gedanke – erst beleidigen und sich dann die Hand geben – der will sich genrefremden Musikhörern nicht unbedingt schnell erschließen. Hier führt Drotschmann einen Ausschnitt aus Kollegahs und Farid Bangs "Ave Maria" als Beispiel an. Interessanterweise äußerte Bushido, der ja massiv von dem Duo ins Fadenkreuz genommen wurde, sich erst gestern in der Bild zu genau diesem Thema: Auch wenn er die Lines eklig gefunden hätte, könnte er es einordnen und das sei Teil der Hiphop-Kultur. Drotschmann erklärt im Video ebenfalls, dass gerade Gangstarap oft als eine Art Kinofilm zu verstehen sei und nur in den seltensten Fällen große Überschneidungen mit der Lebensrealität der Künstler habe.

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