Wiley - Playtime Is Over

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Ob man es nun Grime oder Eksi nennt oder einen der gefühlten 1500 Szenebegriffe heranzieht. An Wiley kommt keiner vorbei, der sich für den Hardcore Stoff von der Insel interessiert. Wo auf Roll Deep Alben hier und da verschiedene Geschmäcker dazu beitrugen, dass das Ergebnis durchaus mehrheitsfähig war, gibt es jetzt wieder, nennen wir es ruhig beim Namen, ordentlich was auf die Fresse. Und die Ausdrucksweise ist dabei durchaus angemessen. Was da an den Konsolen für ein Feuerwerk gezündet wurde, dürfte einige Boxen zerlegt haben. Kurzum: Es knallt an allen Ecken und Enden.

Nachdem es bei den ersten beiden Tracks "50/50" und "Bow E3" schon reichlich Punchlines gehagelt hat, wird es in "Slippin'" ein wenig ernster und düsterer. Es gibt anscheinend harmonischere Gegenden als den Südwesten der englischen Hauptstadt. "Nothing About Me" legt da noch einen drauf, wenn Wiley erzählt, dass er schon 14 Mal niedergestochen wurde. Wer danach noch nicht unter der Erde liegt, der hat auch die nötige Glaubwürdigkeit um einen Track wie "Gangsters" abzuliefern. Wie jetzt aber ebenso schon klar ist, kann der "Eskiboy" auch mehr als nur laut und aufbrausend zu sein, denn auch ruhigeren und persönlichen Passagen haben ihren Charme. Da hätte man zum Beispiel das vergleichsweise melodische "Baby Girl" oder "Letter 2 Dizzee", auf dem Wiley seinem ehemaligen Protege die Abrechnung präsentiert. Wenn die beiden zuletzt genannten Tracks eine Ausnahme darstellen, so sind die meisten Beats ein Arrangement aus knallenden Bässen, elektronischen Einflüssen, Synthesizern und trockenen Claps. Man muss also schon einen Hang für solche Tunes haben, um nicht vor diesem Soundsystem zu kapitulieren. Schlichtweg gewaltig und oft schnörkellos - es heißt halt nicht umsonst "Playtime Is Over". Zu den Ausnahmen dieses Konzeptes gehört zum Beispiel "Come Lay with me", denn dieser Song wurde hörbar am RnB Bereich ausgerichtet.

Dass manche Tracks wie "Flyboy" oder "No Qualms" ein wenig nach musikalischer Rumpelkiste klingen, machen auf der anderen Seite Brecher wie "Stars", "Getalong Gang" oder "Johnny Was a Bad Boy" wett. Wenn Wiley also seine Drohung wahr macht und sich zurückzieht, dann steht mit "Playtime Is Over" also ein starkes Soloalbum am Ende seiner Diskographie.

Bewertung:
4 von 6
        
Fazit:
Wiley ruft auf diesem Album noch mal alles ab, was ihn zu einer Kultfigur des Eski Movements gemacht hat, was genauer heißt, dass er größtenteils auf Hardcore Beats durch die Grime Szene brettert. Um es auf den Punkt zu bringen: Es war ein Profi am Werk - "Playtime Is Over".