Versbox - Schattenboxen

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Pressetext / Beschreibung

Die HipHop Guerillios sind zurück und das obwohl man im Stuttgarter Kessel eigentlich davon ausging, dass die Versbox für immer geschlossen wäre. Nach der Abkehr von Rap.So.Die und Producer Mad Skill verbleiben noch DJ Gambit, Cruz & Tycoon, die auf "Schattenboxen", dem nunmehr dritten Album der Versbox, erneut ihre Sicht der Dinge präsentieren. Die Versbox war nie eine Crew, die sich mit leichten Themen beschäftigte und aus ihrem politischen Bewusstsein nie einen Hehl machte. Allerdings schießen die Stuttgarter auf "Schattenboxen" sehr oft in Gebiete vor, die für zwiespältige Meinungen sorgen dürften. Natürlich ist es interessant, wenn sich mal jemand in Raptracks genmanipulierten Mais ("Genver$uche") widmet, aber warum muss so etwas immer einseitig geschehen?

Dagegen erfüllen Anti-Kriegstracks wie "Krieger des Lichts", Gambits (mißglückter) Rapversuch "Frontbericht", das viel zu dumpf gemischte, "Lied des Friedens 2", freidenkerische Tunes wie "Durch", das aufrüttelnde "denken vs tun" oder philosophische Gedanken wie in "Göttin", das vielen allerdings zu abgehoben sein dürfte, die Erwartungen der Versboxanhängerschaft. Überraschend und unterhaltsam zugleich auch "Verun§icherung", auf dem sich die Versbox mit den Machenschaften von Versicherungsvertretern beschäftigt oder der von den Funny Guys (Stolle & Schwarz) initiierte Versuch die "Ve-Er-Es-Boxxx" partytauglich zu machen. Abgesehen von der an sich löblichen politischen Ausrichtung der Versbox ist das große Problem, dass sich der Rap oft der Aussage unterordnen muss. Da hakt es mehr als einmal, wenn ein etwas altbackener Flow, Takt und Aussage miteinander kollidieren und jedesmal die Aussage gewinnt (besonders deutlich an Gambits (ebenfalls nicht gerade hörenswertem) Part auf "Rapvolte" zu hören).

Bewertung:
1,5 von 6

Fazit:
Alle gute Dinge sind drei? Nicht bei der Versbox, die mit "Schattenboxen" über weite Strecken enttäuschen. Zum einen sollte Gambit wahlweise an seinen Raps arbeiten oder einen Bogen um das Mic machen, zum anderen sind mir die Produktionen über weite Strecken zu unausgereift. Der Weggang von Mad Skill und Rap.So.Die bleibt somit nicht ungehört und wirkt sich negativ auf die Box aus.