Rasul - Opium Vol. 2

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Pressetext / Beschreibung

Knapp neun Monate ist es nun her, dass der erste Teil der "Opium"-Mixtapereihe die Solokarriere Rasuls einläutete. Wir schreiben jetzt Oktober und was das Hause Kings & Crookz in der Zwischenzeit schuf, um es auf "Opium Vol. 2" zu verewigen, lässt die Musikwelt in Verzückung geraten. Egal ob ein T.I. erstaunt fragt "That's from Germany?!" oder Lobeshymnen in den Musikmagazinen dieser Welt gesungen werden - "Opium Vol. 2" wirkt berauschend auf seine Hörer. Wer nun denkt, ich übertreibe, der möchte sich doch bitte das Snippet im Special anhören und sich vom Gegenteil überzeugen. Schon der Opener "Life that I know" macht ganz schnell klar, WO der Hammer hängt. Was Saschliq da an einem Beat ausgepackt hat, hätte selbst Just Blaze nur schwer übertreffen können. Und bereits dieses Lied ist wegweisend für die lyrischen Züge des Mixtapes. Ali geht tiefer. Zeichnete "Opium Vol. 1" vor allem der "BANG-Faktor" aus, ist es auf der Fortsetzung vor allem die Stimmigkeit innerhalb der Tracks, die das Hörvergnügen so gross macht.
Das soll keineswegs bedeuten, dass es nur nachdenkliche Titel auf "Opium Vol. 2" zu hören gibt. Bei Weitem nicht. Das beste Beispiel hierfür ist "Beirut" von Mr. Money Monroe - talkin' bout 16s. Es gibt auf die Fresse und zwar so richtig.

Generell ist es die Mischung, die's macht und doch keine Zerrissenheit heraufbeschwört. Auch wenn ich sagen muss, dass ein "Aha" definitiv nichts ist, was den Weg auf diese CD hätte finden sollen. Der Beat geht schon nach zwei Takten auf's Gemüt und ändert sich leider auch nicht. Skipfaktor.
Dies ist jedoch die krasse Ausnahme auf dem von Statik Selektah gehosteten "Opium Vol. 2". Denn Tracks wie "Thank U" (mit Hila) oder "Bottom of my Soul" (welcher den grandiosen Kaled Ibrahim featured) sind Sureshots. Hier drückt man direkt auf Repeat und versinkt. Soviel Soul bekommt man selten in Deutschland.
Ein wenig einschläfernd kommt jedoch "It ain't easy" daher. Mellow-Beats sind ja ganz nett, wenn der Rapper dann aber noch rappt, als wäre er die Reinkarnation von Isaac Hayes wird es haarig.
Zum Glück stehen diesem Track dann aber auch unzählige Bomben wie "Wargames" - Monroe sollte endlich offiziell geadelt werden - gegenüber, die durch lyrische Brillanz und musikalische Grösse bestechen. Zu den Produzenten sei übrigens gesagt, dass mit Crada eine unglaubliche Verstärkung in's Boot geholt wurde. Was dieser Junge musikalisch so anstellt, ist wirklich unglaublich - und dabei sollte man sich immer vor Augen führen, dass er gerade erst dreiundzwanzig Jahre alt ist.

Bewertung:    
4,5 von 6
        
Fazit:
Was lässt sich nach all diesen Worten noch sagen? Vor allem, dass nach dem wirklich guten ersten Teil, nun auch eine Linie zu erkennen ist. Rasul bekommt ein klareres Gesicht als Künstler. Der Hörer lernt auf "Opium Vol. 2" verstehen, was die Musik des Münchners ausmacht und was man von weiteren Veröffentlichungen erwarten darf. Ausgefeilte Textkonzepte, Liebe für's Detail und eine grosse musikalische Bandbreite machen Lust auf mehr. 4,5 mit starker Tendenz nach oben.