PF Squad - Keine Träne

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Pressetext / Beschreibung

Das Stuttgarter PF Squad bestehend aus Max Farah, D-Mark & Flow Tone, will ganz bewusst, so zumindest schreiben sie es im beiliegenden Info-Waschzettel zu "Keine Träne", auf "blabla" verzichten. Schön und gut, nur warum beginnt man dieses Album mit dem dämlichsten Intro der letzten Jahre? Szene: Gericht, der Richter bittet um Ruhe im Gerichtssaal und bittet den Angeklagten um seine Stellungnahme, worauf ein Representer ("Der Weg den wir gehen") folgt, der eben auch nicht anders klingt, als andere Representer. Wir zerlegen das System blabla... sorry, aber habe ich schon zigfach gehört und platte Sprüche sind Anno 2006 eben genauso platt, wie Anno 2005. Da hilft es auch nicht, wenn man in einem Land, in dem sich jeder nur über Missstände aufregt, aber keiner etwas dagegen unternehmen möchte, Parallelen zu den Ausschreitungen in den Vororten von Paris zieht ("Aufstand"). Zumal der Track schlichtweg zu wenig Energie versprüht, um eine Revolution zu starten. Weiterer Kritikpunkt ist, dass man bei einer Crew mit französischem Member (Max Farah) eine etwas tiefere Analyse des Themas geboten bekommen sollte. Deutlich wird das auch auf "Was ist los?!". Hier werden Fragen gestellt, die mit der Antwort "Das Problem liegt in den Köpfen" quittiert werden. Wenn man schon, wie es in dem Track heißt, "Frontal 21" schaut, sollte man doch etwas reflektierter mit Politthemen umgehen können oder nicht?

Doch "Keine Träne" soll ein persönliches Album, mit persönlichen Tracks geworden sein (siehe Waschzettel) - ohne blabla. Leider passt dieser Anspruch nur bedingt zu einem einlullenden Tune wie "High", der davon handelt sich auch über tägliche Kleinigkeiten zu freuen und quasi davon high zu werden, und leider gar nicht zu der üblichen Abrechnung mit den Fakerappern ("Fake") bzw. den 08/15-Gamesongs wie "Keine Träne".

Bewertung:
1,5 von 6
    
Fazit:
"Keine Träne" kann sich als komplettes Album zu wenig durchsetzen. Zu kraftlos findet das hier Gebotene statt, zu unreflektiert werden die Themen behandelt und v.a. zu unmotiviert werden Tunes präsentiert. Frustrierte Tracks über Perspektivenlosigkeit und den fehlenden Sinn des Lebens verpuffen, wenn der Eindruck erweckt wird, dass der Sinn des Lebens nur auf Rap beschränkt bleibt.