Method Man - 4:21...The Day After

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Wann hat ein verdienter Künstler das letzte Mal so gnadenlos Prügel bezogen wie Method Man nach dem Release seines "Tical 0: The Prequel"? Unter den Featuregästen untergegangen, zu berechnend auf Charterfolg getrimmt, das was einst den Ticallion Stallion ausgezeichnet hat untergraben, um nur mal einige der gängigsten Vorwürfe zusammenzustellen. Schon der Albumtitel lässt erahnen, dass es dieses Mal anders wird. "4:21...The Day After. Die Klarheit nach der Party. Die Zeit der Kompromisse ist vorbei. Method Man in Höchstform gibt es gleich reihenweise in den ersten Tracks. Dem groß angelegten "Is It Me" von Scott Storch folgt ein simpler aber eindrucksvoller Erick Sermon Loop mit dickem Basslauf, der die Grundlage für einen Meth mit unschlagbar lockerem Flow auf "Problem" legt. Ein kompliziertes Brett ist nicht nötig, um ODB und Meth zusammen in Szene zu setzen. Erick Sermon und Allah Mathematics nehmen als Grundlage für "Dirty Mef" einen trockenen Loop, was die Vocals noch eine Ecke stärker scheinen lässt. Die Single "Say", der Schlag gegen alle Kritiker, die ihn tot geglaubt oder schwach geredet haben, überrascht immer noch. Musikalisch eher zurückgeschraubt und introvertierter als gewohnt gerappt, mit Bob Marley und Lauryn Hill Anleihen, ist es zwar ohne Frage ein gutes Stück Musik, aber eben nicht das erwartete Zugpferd. Aber wie Meth es selbst sagt: "Expect the unexpected".

Schwachpunkte sind in Nebenbereichen auszumachen. Da wäre zum einen der Gesangspart von Megan Rochell auf dem sonst mängelfreien "4 Ever" und dann die Feststellung, dass Meth keinen Ginuwine auf "Let's Ride" gebraucht hätte, um auch mal R&B Attitüde zu sporten. Dafür steht dann das mit starken Samples auffunkende "Got To Have It". Funk Doc und Soul Brother Redman kommt für "Walk On" an das Mic seines Blackout Kompagnons und das übelst dick auftragende Slow Flow Spektakel "Ya'Meen" mit Fat Joe und Styles P. erledigt den Rest, ohne allerdings sein mögliches Potential voll auszuschöpfen.

Es können sich noch so viele Rapper darüber streiten, wer mit dem freshesten Outfit rumläuft und Harlem so lange hoch und runter cruisen wie es der Tank hergibt, Meth aber bringt ein einziges Style Geholze. Das beinahe schon obligatorische "Pimpin'" taucht hier nur als Skit auf und der "Presidential MC" Status, wie er von RZA und Raekwon noch untermauert wird, ist ihm nicht mehr abzusprechen. Sowieso ist es das Wu-Tang Mastermind, das für atmosphärisch dichte und düstere Shots wie "4:20" oder "The Glide" sorgt. Mit "4:21...The Day After" ging es um nicht weniger als die Rettung eines Idols. Einer Legende. Nach diesem Album bleibt nur eines: Mission Accomplished.

Bewertung:
5 von 6
   
Fazit:
Es ging um einiges: "4:21...The Day After" ist zu dem versprochenen Aufbäumen geworden. Die Frage ob Method Man noch mal durchstarten kann oder im Schatten ehemaliger Glanzstücke verblasst ist damit eindrucksvoll beantwortet worden. Mit dem Nachbrenner.