Madlib - The Beat Konducta Vol. 1-2: Movie Scenes

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Pressetext / Beschreibung

Es gibt viele Produzenten, die kometenhaft aufsteigen, um dann sternschnuppengleich wieder eine Bruchlandung in die Unbedeutsamkeit hinzulegen. Es gibt nur wenige, die beständig auf einem hohen Level mitspielen und noch viel wenigere, die einen Trademark Sound beibehalten können ohne altbacken zu wirken. Zur letzteren Kategorie gehört sicherlich der Lootpacker Madlib, der sich stetig neu positioniert, ohne sich im Kreis zu drehen, abzukupfern oder aber seiner Linie untreu zu werden. Klingt nach Drahtseilakt. Ist es auch.

Dutzende Male hat er schon bewiesen, dass sein Ruf als Digger, der es schafft aus seiner Zuneigung zu Soul und Jazz, ehrgeizige und einzigartige Soundperlen zu kreieren, nicht auf Sand gebaut ist. Mit "The Beat Konducta Vol. 1-2: Movie Scenes" schafft er es erneut aus Fetzen von Funk und Soul, Brocken von Acid Jazz und HipHop Grundelementen eine ganz eigene Soundästhetik zu entwickeln.

Wirklich herausgreifen kann man die Tracks eigentlich weniger. Klar gibt es Anspieltipps wie das funky "Pyramids (Change)", das von James Brown inspirierte "The Payback (Gotta)", das eher elektronisch angehauchte, mit harten Claps ausrüttelnde "Open (Space)" oder aber das von MOP Shouts eingeleitete "Sir Bang (Bounce)". Auch das sehr klar beginnende und dann dumpfer werdende "Chopstyle (Suey Blast)", das soulige "Friends (Foes)" oder das mit Vocalsamples auftrumpfende "Toe Fat (Ghettozone)" kann man repräsentativ erwähnen, aber klar ist auch, dass diese Platte, dessen Produktionen und Instrumentals so verschachtelt wirken und selten länger als zwei Minuten ihren Platz einnehmen können, weniger an Einzelstücken festzumachen ist, als eben aus ihrer Gesamtheit heraus wirkt.

Madlib ist ja bekanntlich kein Produzent, der mit kurzfristig gehypten Trends anbändelt. Er bleibt dort wo er sich am besten auskennt und zurechtfindet: In seiner Beat Konducta Soundwelt, die auch schon Madvillain oder Quasimoto Alben ausgezeichnet hat - Das mag einigen Leuten bekanntlich zu anstrengend sein, wirkt aber inspirierend für Heads, die sich seinem Sound gegenüber aufgeschlossen zeigen.

Bewertung:
4,5 von 6               
    
Fazit:
Das ist eben Madlib. Half man, half amazing. Seine Produktionen besitzen eine ungeahnte Sounddichte und immer wieder überraschende Wendungen. Das hat zwar wenige Easy Listening Eigenschaften, aber wer Madlib bisher schätzte, der wird ihn hiernach auch lieben.