Straight aus Münchens Westen bringen H aka N und I!!lusion jetzt ihr Album 'Zwei zu Eins' an den Start. Und mit ihrem 'Intro' schlagen sie schon mal recht mächtig auf. Die nachfolgende 'Emywest Hymne' mit Glam Gabana und Mightymartin ist dank Topbeats schwer in den G-Funk Topf gefallen und klingt nach reichlich Sonne auf dem Arsch. So steigert man sich weiter, besonders auffällig sind dabei 'Stadtgeflüster', wo die beiden auf einer looplastigen AbsoLude Produktion die Verhältnisse in 'der Stadt der Saubermänner' kritisch zurechtrücken oder auch 'Animal Farm', das von DJ Rascal sehr fachmännisch zurechtgebastelt wurde und auf dem sie mit Zeilen wie 'In der Höhle der Löwen leben nur Naschkatzen, sie woll’n Mäuse machen aber bringen’s nur zu Sackratten' schon so was bringen, was man an einem netten Tag als metaphorisch angehaucht durchgehen lassen würde. Textlich haben sie Feuer, doch wirklich stark auftrumpfen können sie nur, wenn sie auch einen energischeren Flow, wie auf 'Soll ich, muss ich?' an den Tag legen, der übrigens mit Zeilen wie 'Wenn es mittlerweile nur um Geschlechtsverkehr geht, soll ich Pimp werden als wär’ Liebe nur ein Wettbewerb' textlich am oberen Ende der Fahnenstange spielt. Wenn sie nur relaxt über die Beats rollen, dann klingen sie, tja, zu Standard. Apropos Flow. Bei H aka N erweist sich dieser schon als sehr ausgeprägt, wenn er sich manchmal auch zu sehr auf die Betonung der Endsilben eingeschossen hat. Kann man gerne machen. Kann man aber auch ganz gut übertreiben. Da ist mehr Fingerspitzengefühl von Nöten. Gleichwohl werden sie mit mehr Durchgängen immer sympathischer, technisch bleiben sie aber oft unter ihren Möglichkeiten. Um meinen Zwiespalt mal auf den Punkt zu bringen.

Erstens: Ihren Stil kann man nicht einfach als uneigenständig bezeichnen.
Zweitens: Einen deutlichen Einschlag von Rap Ikonen wie Savas hört man trotzdem.
Drittens: Ihre Lyrics sind durchweg recht ordentlich.
Viertens: Wirkliche Hammer-Punchlines sucht man vergeblich.
Fünftens: Sie versuchen sich thematisch in verschiedene Richtungen zu profilieren.
Sechstens: Es klingt dennoch oft alles gleich.

Trotz aller Kritikpunkte haben H aka N und I!!lusion eine Platte vorgelegt, mit der sie sich in Szene setzen können, auch dank so tatkräftiger Hilfe wie der von Braunschweigs Rap Hoffnung F.R., der auf 'Geb Gas' in gewohnt souveräner Manier ein paar Zeilen droppt. Dennoch klingt einiges hier noch etwas unausgegoren. Das Ergebnis 'Zwei zu Eins' lass ich so durchgehen – knapper Vorsprung, aber ins Ziel gerettet.

Bewertung:    
3 von 6
    
Fazit:
Bei allen Bemühungen klingen die beiden Münchner teils doch etwas gezwungen und flowen zwar überlegt, aber noch nicht ganz stimmig. Wenn es auch manchmal grenzwertig wird, retten sie ihren knappen Vorsprung über die Zeit und stehen nach ’Zwei zu Eins’ auf der Liste der Crews, die man im Auge behalten sollte...