Gimma - Panzer

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Alle guten Dinge sind drei? Im Falle von Gimma waren allerdings bereits "Wiissa Müll", "Mis Lebä isch so scheiße" und "I Gega D'Schwiiz" nicht von schlechten Eltern. Album #4, "Panzer", sorgte allerdings bereits vor der VÖ wieder für mächtig Ärger. Diesmal allerdings führt der "Superschwiizer" keinen Kleinkrieg gegen andere Rapper, sondern rechnet mit Politikern der SVP ab, die nicht gerade für ihre linke Einstellung bekannt sind. "Hold dr an Politiker" heißt der "Skandaltrack", auf dem Liv und Sir Beni Styles - nicht ohne Augenzwinkern - dazu aufrufen Mord an einem Politiker zu begehen. Doch bereits in "Chef vo Schwiiz" lässt Gimma über orientalischen Sound wissen, dass er für Multikulti ist. Davon abgesehen bleibt Gimma dem Credo seines offiziell nie erschienen Debütalbums "Droga, Sex, Gwalt, Rap" treu.

Folglich gibt es vornehmlich Storytelling zwischen Wahnsinn und Genie, wie z.B. den Opener "Stohn Uf!", das mitunter ein wenig fröhliches Bild von der Gimma’schen Seele zeichnet, die in "Aleitig zum Suizid" (feat. Greis) und "Khuma nüma zrugg" ihren von Depression und Borderline beeinflussten Zenith erreicht. Auch die herzzerreißende Story "Isziit" findet eine Fortsetzung, wenn Gimma in "Dr Summer davor" über den vom Claud-Remix bereits bekannten Sound die Vorgeschichte erzählt. Doch auch "Angels" oder "Jedi Nacht" zeigen die verletzliche und gefühlvolle Seite Gimmas.

Darüber hinaus zeigt Gm, dass er für jeden Spaß zu haben ist und er der "König vo da Luusbuaba" ist. Dies soll wohl auch das gewöhnungsbedürftige "Uh Schallala" und der Gimma’sche Countryversuch "King of the Loose Boobs" unterstreichen, wobei die beiden letztgenannten dezent in die Hose gingen. Was aber bitte soll der Titel "Panzer"? Zumal Gimma sich auf "Machend khai Kriag" als Pazifist outet? Gimma rollt an der Seite von Nega (Double Pact) in die Schweizer Clubszene ("Panzer im Club") ein. Dass der Beat für den Club allerdings zu wenig Rumms zu haben scheint, scheint die beiden nicht zu stören.

Bewertung:
4 von 6

Fazit:
Gimma präsentiert sich auch auf "Panzer" als fähiger Rapper mit Hang zum kranken Storytelling. Zwar gibt es auch auf dem aktuellen Werk den ein oder anderen Ausfall, in Summe aber präsentiert sich hier ein ehrliches und v.a. unterhaltsames Album.