Ghostface Killah - Fishscale

Release Titel

Veröffentlichungsdatum

Label

Pressetext / Beschreibung

Der Clan musste in den vergangenen Jahren viel von seinem in den 90er Jahren gesammeltem einbüßen. Grund dafür das Auseinanderfallen des Kollektivs und die teilweise mehr als mageren Soloalben vereinzelter Clanmember. Mit "Fishscale" präsentiert Ghostface Killah sein nunmehr fünftes Album und macht deutlich, dass es auch 2006 noch Clanmember gibt, die an die alte Klasse anknüpfen können. Thematisch dreht sich viel um Fishscale, also Koks, und die damit verbundenen Gangsterstorys, wobei es Ghostface Killah auch versteht, das Album mit persönlicheren Geschichten aufzulockern. So z.B., wenn er auf "Whip you with a strap" -über sanften Soulbeat aus der Maschinerie von J Dilla (R.I.P.)- davon spricht, wie ihm seine Eltern eine gehörige Abreibung verpassten. Auch unterhaltsam die Hoodstories, die man im "Barbershop" zu hören bekommt, sowie die abgedrehten Unterwasserphantasieen, die Ghost "Underwater" hat. Ob er hier lediglich zu wenig Sauerstoff oder doch weißes Pulver im Kopf hatte, ist schwer abzuschätzen. Trotzdem ein sehr unterhaltsamer Tune. Etwas Fehl am Platze wirkt dagegen die R’n’B-Nummer "Back like that" feat. Ne-Yo, die auf dem Ne-Yo-Album sicherlich gezündet wäre. Auf "Fishscale" kehrt Ghostface Killah verstärkt zu düsterem Sound zurück - allerdings, und das verwundert, ohne GZA zu bemühen.

Vielmehr hat er Pete Rock, MF Doom oder Just Blaze bemüht, die ihm ordentlich Zunder produziert haben. Letzterer z.B. mit "The Champ", bei dem keine Stirn trocken bleibt und Ghostface zeigt, wie viel Energie er auch 2006 noch liefern kann wenn der Sound stimmt. Dasselbe gilt auch für den restlichen Wu Tang Clan inkl. ODB auf "9 Milli Bros.". Same with "R.A.G.U." vom Soulbrother Pete Rock, der auch das trocken pumpende ”Be Easy” und das dezent funkige ”Dogs of War”, auf dem Raekwon und die T-Unit am Start sind, beisteuert. Bleibt der Vollständigkeit halber noch die B.I.G.-Kollabo ”Three Bricks” zu erwähnen, die v.a. eines deutlich macht: Das B.I.G. B-Material dürfte langsam aufgebraucht sein und auch der Beat von Cool & Dré strotzt nur so vor Langeweile.

Bewertung:
5 von 6           
    
Fazit:
Ich werde bei solchen Reviews nicht müde zu unterstreichen, dass ich nie einer dieser blinden Anhänger vom Clan war. Damit will ich ausdrücken, dass eine 5er Wertung hier wirklich etwas bedeutet. Mit "Fishscale" liefert Ghostface einen mehr als großen Wurf ab. "Fishscale" darf als eines der besten Clan-Alben der letzten Jahre gewertet werden. Thumbs Up!