Gerard - Most Loved, Most Hated/Voagschmock!

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Veröffentlichungsdatum

Pressetext / Beschreibung

Juhu, mein Lieblings-Ösi kommt mit einer neuen Veröffentlichung um die Ecke. Gemeinsam mit seinem Kumpel Bonz (einigen von Euch eventuell im Rahmen der TBC-Crew bekannt) releast der Junge Welser und mittlerweile Wahlwiener ein Split-Mixtape, welches das auch wirklich ist: gespalten, zwiespältig, meinungsspaltend. Anders als bei Gerards Debut-12" weiss diese Veröffentlichung nicht bedenkenlos zu überzeugen - leider. Es ist ja nicht so, dass diese CD wirklich schlecht wäre, jedoch erscheint sie streckenweise einfach vollkommen Banal, wenn man die Maxi kennt. Rap über Rap, Rap über Hater oder Fake-Gangster - das kennt man und braucht man eigentlich nicht mehr. Naja, kommen wir einfach mal zur Musik, denn diese beginnt eigentlich ganz nett, mit "Get away" welches über gleichnamigen Mobb Deep-Beat ganz nett vor sich hintüdelt und Gerard als Rapper erklärt. Kann man sich gut anhören, erblasst jedoch, wenn dann "Tage, die der Mensch nicht braucht" aus den Boxen tönt. Locker, frisch und leicht beschreibt Gerard diese Tage, an denen einfach alles schief läuft. Komatöse Nacht, Fahrkartenkontrolle ohne Ticket und überhaupt könnte man in einem Stück weg kotzen. Was überrascht, ist der angenehme Gesang Gerards in der Hook, geht gut in's Ohr und versorgt eben jenes mit einem Wurm. Dass das jedoch nicht immer gut klingen muss und der Junge definitiv KEINE Gesangskarriere anstreben sollte, hört man dann auf "Kein Bock aufs Game...". Gerald, bitte, stell' Dich NIE WIEDER betrunken in die Gesangskabine! Welche Tracks als "Licht & Schattensammlung" noch angeführt werden sollten, wären "Bodenständig und King" (mit Donato) und der Screwaholic-Remix von "Jede Nacht". Ist der erste Track nochmal ein wirklicher Höhepunkt, welcher zwischen "Leckt mich am Arsch" und "Ich hab' keinen Bock auf ignorante Hip Hop-Kiddies" pendelt, so stellt der Remix des Schwarzwälders ein wahres Paradoxon dar. Ein unglaublich schöner Beat, trifft auf einen unglaublich tiefen Rap - leider passen beide keinen Meter zusammen. Zu diesem melancholischen Text passt der soulige Beat einfach nicht. Gerard hätte den Beat lieber neu berappen oder sich ein anderes Instrumental für diesen Remix schicken lassen sollen. SO ist es jedenfalls eher ein Puzzle, dessen Teile nicht passen wollen.

Kommen wir also zu Bonz' Teil des Mixtapes, welche zu bewerten mir sehr schwer fällt, da ich mich mit Mundartraps nicht wirklich anfreunden kann. Eines muss jedoch von vorne herein gesagt werden: der Junge hat einen richtig krassen Flow. Leider wird dieser nur wenige Hörer ausserhalb des Alpenlandes erreichen, da der Dialekt wirklich SEHR extrem ist, so, dass ihn die meisten wohl nicht verstehen werden. Und ich muss sagen: auch mir fällt es schwer, die Raps zu verstehen. Titel wie "I wüois" oder "Ana in am" erklären dies sicherlich von selbst. Schmunzeln musste ich jedoch, als ich "Uh Wien" hörte, da Bonz hier Azads "MC U Reen" in eine Hymne an die Ösi-Metropole umdichtet. Zwar ist eine gewisse Diskrepanz zwischen Instrumenal und Vibe des Textes zu vernehmen, jedoch ist schon die Idee sehr interessant und hörenswert.

Bewertung:
3,5 von 6

Fazit:
Ich hoffe, man nimmt es mir nicht übel, dass ich auf "Voagschmock!" nicht weiter eingegangen bin. Aber: was sollte ich gross zu Mixtapetracks, deren Texte ich nicht wirklich verstehe sagen?! Eben. Insgesamt sei zu diesem Mixtape gesagt, dass beide Rapper hinter ihren Möglichkeiten zurück bleiben. NIEMAND sollte dieses Mixtape als Messlatte für das Können der beiden Austria-Rapper anlegen, da sie definitiv mehr drauf haben, als sie hier aufzeigen. Zwar wird man hier ganz nett unterhalten, jedoch ist es wenig innovativ, über den "Breathe"- oder "Mein Block"-Beat zu rappen. Genauso sind die Cuts und Scratches allesamt sehr dünn und nicht wirklich beeindruckend. Am besten macht Ihr Euch selbst einen Eindruck, indem Ihr das Snippet anhört, bevor Ihr über den Kauf oder Nichtkauf entscheidet.