Flavor Flav - Hollywood

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Die Karriere von "Yeahhhh Booooooy" Flavor Flav darf durchaus als sonderbar bezeichnet werden. Einst begann Flavor Flav, mit Küchenuhr behangen, an der Seite von Chuck D und sorgte bei Public Enemy für den Ausgleich zu den stark politisch geprägten Themen und war damit quasi für den Entertainmentfaktor bei Public Enemy zuständig. Und dann? Tja dann verschanden Public Enemy von der Bildfläche und bis auf Flavs Einfluss auf Rapper wie ODB oder Busta blieb wenig übrig. In den vergangenen Jahren tauchte Flavor Flav im Fernsehen auf und sorgte für hohe Einschaltquoten auf VH1s "Surreal Life", "Strange Love" und "Flavor of Love" (die übrigens von seinen ehemaligen PE-Kollegen mit wenig Wohlwollen aufgenommen wurde), wo er sich mal aus 20 Frauen eine aussuchen durfte oder mit Silvester Stallones Ex-Brigitte Nielsen rum machte. Die verpasste ihm übrigens den Kosenamen "Foofy Foofy" unter dem der Flavorman nun in den Staaten bekannt ist.

Das alles betrifft "Hollywood" allerdings nur in so weit, als das man sich deutlich machen muss, das Flav sein Verfallsdatum längst überschritten hat und mit diesem Album vermutlich noch den letzten Profit aus seiner TV-Karriere holen möchte. Das hört man den Tunes auch teilweise an, denn wer mir den tieferen Sinn von "Unga Bunga Bunga" erklären vermag, der soll mich doch bitte anmailen. Der selbsternannte "Flavor Man" hat viel von seinem Flavor verloren und zudem seinen Flow seit "Yo! Bum Rush The Show" nur minimal verändert. Soll heißen, dass diejenigen, die auf die guten alten PE-Zeiten stehen, durchaus ihre Freude mit Flav haben dürften – die allerdings dürften, das darf angenommen werden, einen gewissen inhaltlichen Anspruch haben, der mit Songs wie "Baby Baby Baby", dem peinlich kitschigen "Two Wrongz" (hier ist bereits beim ersten Durchlauf Fremdschämen angesagt), das R'n'Beske "No Loot" oder auch "Get Up On the Dance Floor" nicht im mindesten gerecht. Wer zudem seine Nachbarn zum Auszug bewegen möchte, schiebt sich das gesungene "The Rest of My Life" ein, bei dem die Castingcrew von DSDS schreiend aus dem Saal gerannt wäre.

Warum dieses Album doch noch einen halben Punkt abstauben konnte? Zumindest "Hot 1" und ”Col-Leepin” lassen altes PE-Feeling aufkommen und erinnern an den kompromisslosen Sound vergangener Tage.

Bewertung:
0,5 von 6    
    
Fazit:
Da bleibt einem doch das "Yeahhhh Boy" im Hals stecken? Verschont Eure Ohren und macht einen weiten Bogen um dieses Album, um das man eigentlich einen Sicherheitsbereich im Store schaffen sollte. "Hollywood" ist eine weitere Episode aus dem Klassiker "Kill your Idols", wobei... ein Idol war Flav für mich nie.