Fiva & Radrum - Kopfhörer

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Pressetext / Beschreibung

Bereits die Kollabo-EP mit Mnemonic machte deutlich, dass es bei Kopfhörer-Rec um Inhalte geht und wer Fivas "Spiegelschrift" kennt, dürfte wissen, wohin die Reise geht. Mit "Kopfhörer", dem zweiten Album von Fiva & Radrum, wird mehr als nur das eigene Label gesportet. Also die "Kopfhörer" aufgezogen und den Geist für 16 Songs geöffnet, denn Fiva hält es auch auf ihrem zweiten Album mit Poetry und schafft, so zumindest die Info des Labels, "ein Hörbuch mit Bildern aus dem Leben". Ein Anspruch, dem die Münchnerin durchaus gerecht wird.
        
Natürlich kommen "die zwei imagelosen" nicht ohne Kritik an Imagerappern in Deutschland aus ("Zurück (in die Zukunft)" und natürlich darf man sich fragen, worüber Rapper früher gerappt haben, als es noch keine Gangster- oder sonst wie gearteten Images gab, doch Fiva macht dies auf sympathische Art und rechtfertigt dies mit den Worten: "und komm mir nicht mit der Sache wir gehen nicht mit der Zeit / wir haben die Richtung gefunden und wollen dass sie so bleibt". Davon abgesehen finden sich auf "Kopfhörer" eben genau die Momente, die ich von Fiva erwarte. So z.B. die Geschichte über "zwei Frauen, vier Wände, zwei Leben, drei Kinder ein Zaun" ("Vier Wände"), der kritische Gruß an die "Generation X, -Golf oder -2000" und das ewige Schlechtreden in der BRD ("Hallo"), das depressive "Verlorene Zeit" und der Trennungssong "Geisterfahrer" oder das nachdenkliche und introspektive "Schalldicht" (über ein herrliches Pianosample). Die allesamt von Radrum stimmungsvoll in Szene gesetzt werden.

Der Grundton von "Kopfhörer" ist auf seine eigene Weise recht düster und Fiva selbst zeigt sich noch offener als sonst. So auch, wenn sie auf "Ich glaub an Dich" direkt zu Gott spricht, sich der "Zeit die mir bleibt" bewusst wird oder einfach nur "Tief unten" ist. Egal wie man es beschreiben will, denn es ist "einfach nur Rap, DJ MC und unüberhörbar gute Musik" ("Unüberhörbar").

Bewertung:
4 von 6
    
Fazit:
"Kopfhörer" ist durchaus ein Album, welches man sich mit Kopfhörern reinziehen sollte. Weniger um damit nicht den Nachbarn auf die zu Nerven gehen, sondern vielmehr um ganz bewusst Fivas Raps und Radrums Beats verfolgen zu können. Teilweise düstere, aber stets nachdenklich stimmende Einblicke in Fivas Seelenleben.