US-Rapper droppt Track über millionenschweren Sozialbetrug – und wird verhaftet

Der Rapper Nuke Bizzle scheint noch nicht ganz verstanden zu haben, dass auch die Polizei mittlerweile einen Internetzugang hat. So veröffentlichte er seinen Track "EDD" auf YouTube, in welchem er sich darüber profilierte, während der Corona-Krise massig Geld mit Sozialbetrug verdient zu haben. Kurz darauf wurde er verhaftet – mit 8 erschlichenen Debitkarten im Gepäck.

Nuke Bizzle: 1,2 Millionen Dollar vom amerikanischen Arbeitsamt

Das EDD, oder auch Employment Development Department, kann mit dem deutschen Arbeitsamt verglichen werden. Die Behörde gibt Sozialhilfen wie das amerikanische Pendant zum Arbeitslosengeld über Debitkarten an die Berechtigten aus. Diese funktionieren ähnlich wie Kreditkarten, werden jedoch bloß mit einer gewissen Summe aufgeladen. Diese kann man direkt über die Karte ausgeben oder sich von der Bank auszahlen lassen. Aktuell sind aufgrund der Corona-Pandemie auch freischaffende Arbeiter berechtigt, diese Form der Unterstützung zu erhalten. Dies machte sich der Rapper Nuke Bizzle zunutze.

Der 31-Jährige soll die Sozialhilfe beantragt haben, allerdings für insgesamt mindestens acht Personen. Immer wieder habe er sich dafür als jemand anderes ausgegeben. Er soll sich dann Zugriff auf die Anschriften der Opfer verschafft haben, um die Briefe mit den Debitkarten abzufangen. Nun erwartet ihn nicht nur eine Anklage wegen Betruges, sondern auch für Identitätsdiebstahl. Insgesamt wurden bei ihm 92 der Debitkarten gefunden. Der Wert der ergaunerten Karten beläuft sich wohl auf knapp 1,2 Millionen Dollar. Mehr als 700.000 Dollar sollen Bizzle und seine Komplizen schon ausgegeben haben.

"Self snitching": Rapper erklärt Betrug in Song

All das wäre wohl auch gut gegangen, hätte der Rapper sich nicht dazu entschieden, einen Song über seine Masche zu veröffentlichen. Diesen nannte er direkt ganz frech "EDD". Im Video sieht man ihn mit einer Unmenge an vermeintlichen Briefen und Debitkarten der Behörde. Er selbst behauptet, alles, was im Video zu sehen wäre, seien Requisiten. Knapp einen Monat nach Release des Videos wurde Bizzle verhaftet.

Nicht nur das Video zeigt den Rapper scheinbar mit erschlichenen Sozialhilfen, auch im Text geht es ausschließlich um die Masche.

"Du musst Kokain verkaufen, ich stelle einfach einen Antrag"

("You gotta sell cocaine, I just file a claim")

Sein Betrug könnte Bizzle nun teuer zu stehen kommen. Sollte er verurteilt werden, erwartet ihn eine Strafe von bis zu 22 Jahren im Gefängnis.

Hätte er wohl mal besser auf Abdi gehört:

"Wenn das Business floriert, postet man auf Instagram keine Videos im Porsche" (Abdi auf "Mondsichel")

Aber nicht nur amerikanische Rapper stellen aktuell Dinge ins Internet, die besser nicht öffentlich geworden wären:

Capital Bra: Polizei ermittelt wegen Instagram-Story

Capital Bra soll sich wohl aus Versehen selbst verpfiffen haben. In einer mittlerweilen gelöschten Instagram-Story filmte sich der erfolgreichste Rapper Deutschlands, wie er seinem Freund Samra zu Platz 1 in den Charts gratulierte. Die Straßenverkehrsordnung schien dabei lediglich Nebensache zu sein.

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